Samstag, April 27, 2024
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Bund blättert 100.000 Euro Gagen aus Steuergeldern für Website-Auftritte von Stars hin

Mehr als 100.000 Euro Steuergeld sei für Gastauftritte von Influencern und Prominenten ausgegeben worden, damit diese ihre Gesichter auf Ministeriums-Internetseiten präsentieren.

Der Bund soll Schauspielern und sogenannten Influencern saftige Gagen für ihre Gastauftritte auf Ministeriums-Websites bezahlt haben. Einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) nach, wurden in den vergangenen fünf Jahren 101.302 Euro an Honoraren, Aufwandsentschädigungen oder sonstigen Spesen für insgesamt 16 dieser Werbenden ausgegeben.  Das gehe, so die NOZ, aus einer Antwort des Bundespresseamtes auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.  Es bestehe die Gefahr, dass die Grenze zwischen berechtigtem Informationsauftrag und politischer Eigenwerbung leichtfertig überschritten werde, so FDP-Abgeordnete Otto Fricke.

Auf die Frage, wer denn nun alles mit Geld des Steuerzahlers für Werbeauftritte verpflichtet wurde, listet das Bundespresseamt auf:

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde in 2017 in einem Livestream von YouTubern interviewt. Moderiert wurde der Talk von Lisa Ruhfus , die unter anderem dafür 10.883 Euro erhielt.
  • Die 25-jährige Youtuberin Lisa Sophie Laurent erhielt 11.305 Euro – unter anderem für eine Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium.
  • Der kubanische Choreograf Jorge Gonzáles wurde mit 4.011 Euro honoriert, er warb in einem Video des Bundesumweltministeriums für Klimaschutz.
  • 44.712 Euro Gage erhielt der Schauspieler Tom Wlaschiha, der durch seine Rolle in Games of Thrones international bekannt wurde, mimte für das Bundesentwicklungsministeriums und drehte Youtube-Videos aus Krisenregionen.

Der FDP-Politiker bezeichnet es als legitim, wenn Prominente und Influencer der Bundesregierung auch im Internet unter die Arme griffen und dieser helfen würden, gesellschaftliche Debatten anzustoßen. „Wenn Ministerinnen und Minister die angeblich überzeugten Unterstützer dafür bezahlen, dass sie gemeinsam mit ihnen oder aber für sie im Netz auftreten, wird es allerdings unglaubwürdig“, meint Fricke weiter.

Der Haushaltsexperte der FDP-Fraktion möchte es nun genau wissen und fordert die Bundesregierung auf, öffentlich zu erklären, „weshalb es aus ihrer Sicht notwendig und gerechtfertigt war, dass sie etwa Lisa Sophie Laurent mehr als 10.000 Euro oder dem Rapper Eko Fresh 500 Euro für die Unterstützung der politischen Arbeit der Bundesregierung gezahlt hat und wie genau sich diese Beträge zusammensetzen. (SB)

@jouwatch

Quelle!:

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