Montag, April 29, 2024
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Das wahre Alter der Sphinx

Wie alt ist der Sphinx wirklich?  Ist dieses geheimnisvolle Gebilde nun 4000 Jahre alt wie die traditionelle Ägyptologie verkündet oder mehr als 9000 Jahre alt wie under anderem John A. West behauptet.

In den 1980er und 1990er Jahren versuchten unabhängige Forscher das Alter der Sphinx neu zu bestimmen und die Schächte der Großen Pyramide näher zu untersuchen.

Doch ihre Bemühungen scheiterten letztlich immer am selben Hindernis: dem Generalsekretär der ägyptischen Altertumsbehörde Zahi Hawass, der ganz eigene, längerfristige Pläne zur Untersuchung des Gizeh-Plateaus zu verfolgen scheint.

Die Märchen des Dr. Zahi Hawass

René Adolphe Schwaller de Lubicz war der erste Forscher, der in den 1950er Jahren auf die Wassererosionsspuren an der Sphinx aufmerksam machte –doch sollte es bis 1979 dauern, dass John Anthony West mit seinem Werk „Die Schlange am Firmament“ einen Mediencoup mit diesem Thema landete. Kurz darauf folgte im Jahr 1980 Zecharia Sitchins „Stufen zum Kosmos“ – und so hatte innerhalb von zwei Jahren der Tempel der akademischen Ägyptologie zu wanken begonnen.

Neben ihm sprossen, basierend auf Sitchins und Wests Büchern, kleine „Heimwerkstätten des New Age“ aus dem Boden: spekulative Schriften, die sich mit dem Alten Ägypten auseinandersetzten.

Die Theoretiker, denen noch der akademische Staub der 1960er die Sicht vernebelte, wiesen zumeist darauf hin, dass die Sphinx ihrem äußeren Anschein nach viel älter zu sein schien als andere antike ägyptische Bauwerke.

Das Imperium konterte, indem es sich seiner unerschöpflichen ökonomischen und politischen Ressourcen bediente. Unter Leitung des linientreuen Hardliners Dr. K. Lal Gauri, Direktor des Steinkonservierungslabors an der University of Louisville in Kentucky, und Mark Lehners, Grabungsleiter für das amerikanische Forschungszentrum in Ägypten (ARCE), begann man eine geologische Untersuchung der Sphinx einzuleiten – die seltsamerweise ausgerechnet von der Edgar-Cayce-Stiftung gefördert wurde.

Lehners vorläufige Ergebnisse wurden in einem Newsletter des ARCE im Jahr 1980 veröffentlicht. Im gleichen Organ präsentierte Gauri 1981 dann seine These: Die Sphinx scheine so alt, weil das Grundwasser durch Kapillareffekte an die Oberfläche steige und in den kühlen Nächten als konzentrierte Salzlösung in die Poren der Sphinx gelange.

Sobald die Temperaturen im Morgengrauen zu steigen begännen, verdampfe das Wasser, sodass das Salz in den Poren zu kristallisieren beginne. Der resultierende Druck führe dazu, dass die Kalksteinoberfläche rissig werde und abzubröckeln beginne. Vor diesem Hintergrund kam Gauri zu dem Schluss, die Sphinx sei frühestens zur Zeit der Vierten Dynastie errichtet worden.

Nach Erscheinen des geologischen Gutachtens äußerte sich West dazu und meinte, Gauri habe seine eigenen Befunde ignoriert, um „die allgemein anerkannte Chronologie der Evolution der menschlichen Zivilisation“ zu retten. Laut Lehners Berechnungen nämlich, die in der Studie veröffentlicht wurden, bliebe innerhalb des orthodoxen Zeitstrahls nur ein Zeitfenster von 500 Jahren, in dem diese Erosion hätte stattfinden können.

In dieser kurzen Spanne hätte das Salz nie und nimmer die gut 60 Zentimeter tiefen senkrechten Furchen erzeugen können, die in der Umfassungsmauer der Sphinx zu sehen sind. West ging noch einen Schritt weiter und warf Gauri vor, sich einen Prozess aus den Fingern gesogen zu haben, der 500 Jahre während und nach der Regierungszeit Chephrens, als der Grundwasserspiegel noch 15 Meter unter seinem jetzigen Niveau lag, auf magische Weise funktioniert und das Wasser zur Sphinx hinaufgesogen haben soll.

Und dieser Prozess soll dann auf ebenso magische Weise plötzlich vor 4.000 Jahren zum Erliegen gekommen sein, obwohl der Wasserspiegel seither beständig angestiegen ist.2

West, der keinen Doktortitel vorweisen konnte, wurde von der Öffentlichkeit ignoriert. Dennoch revidierte Gauri seine Kapillartheorie und sprach stattdessen ab 1986 vom „Abendtau der Wüste“ als Verursacher. Seine „Salzkorrosions“-Theorie, die bis zum heutigen Tag von der Wissenschaft vertreten wird, erklärte er wie folgt:

„Das Wasser stammt aus der Atmosphäre, nicht aus dem Untergrund, denn der Wasserspiegel befindet sich viele Meter unter den zur Diskussion stehenden Oberflächen. Folglich muss das Gestein während der langen Verschüttung der Sphinx bis in eine beträchtliche Tiefe feucht geworden sein, und als es unter dem Einfluss der Sonne auszutrocknen begann, müssen sich die Salze in den Oberflächenschichten angesammelt haben.“ (Sphinx: Die mystische „Halle der Aufzeichnungen“ (Videos))

Dr. Schochs Analyse

Im Jahr 1990 unternahm Dr. Robert Schoch, Yale-Absolvent und Geologe mit einer beeindruckenden Referenzliste, seine erste wissenschaftliche Forschungsreise zum Gizeh-Plateau, der in den kommenden zehn Jahren weitere folgen sollten.

Schoch konnte keine andere Erklärung für das vertikale Wellenprofil der Sphinx und ihrer Umfassungsmauer – auffällige senkrechte Spalten, die sich entlang der Fugen und Risse im Gestein finden und die gesamte Diffusionsfront durchziehen – finden als die augenfällige: herabfließendes Wasser.

Und da die Erosionsspuren auch auf dem Rücken der Sphinx zu sehen sind, müssen diese von Regenfällen verursacht worden sein. Die jüngsten ununterbrochenen Niederschläge auf dem Gizeh-Plateau, die zu solch starken Erosionen geführt haben könnten, gab es in der sogenannten „Nabta-Regenzeit“, einer Periode mit relativ intensiven Regenfällen, die grob geschätzt zwischen 10000 und 3000 v. Chr. anzusiedeln ist.

Im Frühjahr 1991 untersuchten Dr. Schoch und der Seismologe Dr. Thomas L. Dobecki mit Erlaubnis der ägyptischen Altertumsbehörde den Untergrund der Sphinx mittels niederenergetischer Refraktionsseismik, um die Wasserverwitterungen unter der Oberfläche festzustellen.

Laut Gauris Klassifizierungssystem für die verschiedenen Härtegrade der Kalksteinschichten hat der Untergrund des Sphinxareals durchweg denselben Härtegrad, den er als „Rosetau-Schicht“ beziehungsweise „Schicht I“ bezeichnete. Schochs und Dobeckis refraktionsseismische Messungen zeigten nun aber, dass die Wasserverwitterungen um den Kopf und die Seiten der Sphinx bis in eine Tiefe von 1,8 bis 2,5 Metern, auf der Westseite des Rumpfes jedoch nur 1,2 Meter tief reichten. Die Südmauer der Sphinxgrube verläuft parallel zum Aufweg, allerdings befindet sich an der Stelle, an der sie in die Westmauer mündet, ein Absatz von etwa 3,5 Metern Höhe zum Boden der Anlage.

Schoch gestand ein, dass die Linie, an der sie ihre Messungen tätigten, sehr nahe an diesem Absatz verlief und er gerne weitere Messungen in nächster Nähe zur Rückseite der Sphinx vornehmen würde. Den bis dahin gewonnenen Daten zufolge musste die Rückseite der Sphinx später aus dem Fels gehauen worden sein als die Front.

Die Wasserdurchdringungsrate ist nicht linear; je tiefer die Verwitterungen in den Untergrund reichen, desto besser ist er vor äußeren Einflüssen geschützt. Demzufolge vermutete Schoch, dass um 2.500 v. Chr., als Chephren die Sphinx restaurieren ließ, entweder der schmale Gang an der Westseite der Anlage verbreitert oder der hintere Rumpf der Sphinx überhaupt erst aus dem Fels gehauen wurde. Davor hätte der noch unbearbeitete Fels als Podest für die ursprüngliche Statue gedient haben können.

Anhand der höheren Durchdringungsrate an der Vorderseite berechnete Schoch, dass die Ur-Sphinx – sollte Chephren wirklich die Renovierungsarbeiten an der Rückseite vorgenommen haben – mindestens 7.000 Jahre, wenn nicht weitaus älter sein musste.

Schoch wies auch darauf hin, dass der Großteil der Erosions- und Verwitterungsspuren an der Sphinx noch vor 1.400 v. Chr. – als sie zur Zeit des Neuen Reichs instandgesetzt wurde – entstanden sein musste. Zudem warf er Lehner vor, bewusst seine eigenen Daten übergangen zu haben, und zitierte ihn folgendermaßen:

„Um mit den bekannten historischen Fakten im Einklang zu sein […] sollten wir wohl davon ausgehen, dass die frühesten Instandsetzungsarbeiten zur Zeit des Neuen Reichs stattgefunden haben.“

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 62 vom Nexus Magazin.

Wozu wurde der Sphinx erbaut

Hierzu gibt es verschiedene Ansichten. Eine immer wieder genannte Theorie besagt, daß unter dem Sphinx ein verborgener Tempel oder zumindest eine geheime Kammer existiert in der Aufzeichnungen aus uralter Zeit aufbewahrt werden.
Die Befürworter dieser Theorie gehen davon aus, daß der Sphinx, zusammen mit den drei großen Pyramiden, bereits vor der Sintflut von unbekannten Baumeistern (Thot?) errichtet wurden. Diese Baumeister sollen in der besagten Kammer all ihr Wissen für die Nachwelt gespeichert haben.

Wie könnte ein solcher Raum oder Tempel ausgesehen haben?

Vielleicht so:

bild2

bild3

Zu diesem Thema möchte ich aus einem Vortrag von Herrn Harry Morales zitieren :

Einen halben Kilometer südöstlich der Pyramide stößt man auf die größte Skulptur der Welt – und auch die berühmteste. Den Sphinx. Er liegt in einer Felsvertiefung und seine Ausmaße sind gigantisch. 20.12 Meter hoch und 73 Meter lang. Die Gestalt eines Löwenleibs mit dem Kopf eines Menschen, einem Blick blank und mitleidslos wie die Sonne.

Lange Zeit glaubte man, das diese Statue vor Pharao Chephren entstanden ist. Diese Auffassung änderte sich jäh, als man in der Tempelanlage nebenan, mehrere beschriftete Statuen des Chephren fand. Und nun wandten die Ägyptologen ihre rasiermesserscharfe Logik an und kamen zu einer genialen Schlussfolgerung, der Tempel war von Chephren erbaut worden.

Klingt das nicht logisch? Somit auch der Sphinx. Allerdings fallen dem Betrachter einige ungewöhnliche und unerklärliche Besonderheiten des Gebäudes auf. Erstens lassen sich weder innen noch außen, Inschriften oder sonstige Identifizierungsmerkmale finden.

Er hebt sich somit deutlich von den wohlbekannten, typischen Produkten der altägyptischen Kunst und Kultur ab. Zweitens unterscheidet sich der Tal Tempel, dadurch das seine Zentralhalle ausschließlich aus riesigen Kalksteinmegalithen besteht. Die meisten sind etwa 5,5 Meter lang, drei Meter breit, und 2,4 Meter hoch. Viele sind noch gewaltiger. Im Normalfall wiegen sie mehr als 200 Tonnen, das heißt jeder dieser Quader ist schwerer als eine moderne Diesellok. Und es wurden Hunderte Verbaut.

Warum verwendete man diese unglaublich schwierig zu verarbeitenden 200 Tonnen-Monolithe, wenn man sie relativ leicht in zehn, 20 oder 60 kleinere Steine hätte zerschneiden können. Warum machte man sich das Leben schwer, obwohl man fast die gleiche optische Wirkung mit erheblich geringerem Aufwand erzielen konnte? Und wie haben es die Erbauer des Tempels geschafft, diese Steinkolosse auf eine Höhe von mehr als zwölf Metern zu heben?

Nur zwei Ladekräne auf der ganzen Welt können derzeit solche Lasten bewältigen. Und das sind hochmoderne Geräte, deren 18 Schwenkarme mehr als 67 Meter weit ausladen und die ein Gegengewicht von 160 Tonnen brauchen, um nicht umzukippen. Eine einzige Verladeoperation bedarf einer etwa sechswöchigen Vorbereitung und eines Teams von bis zu 20 Spezialisten. Das verblüfft um so mehr, das im Alten Ägypten solche Arbeiten scheinbar alltäglich waren.

Auch sind die Mauern sorgfältig zugeschnitten. Sie sehen aus wie vieleckige Puzzelsteinchen, deren Muster, aussehen wie Mauern in Südamerika. Die Tempelwände schienen in zwei Etappen errichtet worden zu sein. Der erste Bauabschnitt, der zum größten Teil noch intakt ist, besteht aus massiven Kalksteinquadern. Auf beiden Seiten dieser Blöcke hat man eine Verkleidung aus Granit angebracht. Im Inneren des Gebäudes ist sie noch oder weniger unversehrt erhalten, an der Außenseite jedoch abgefallen. B

ei genauerer Untersuchung entdeckt man etwas verblüffendes: Die Rückseiten wurden vor der Montage so bearbeitet, dass sie auf die tiefen Aushöhlungen bereits vorhandener Erosionsschäden der Kalksteinquader passen. Anscheinend waren die Mauern bereits unglaublich lange den Elementen ausgesetzt, bevor sie mit Granit verkleidet wurden. Wann wurde dann der Tal-Tempel errichtet?

Begeben wir uns wieder zur Sphinx, um eine Antwort zu erhalten. Zum Bau der Sphinx wurde aus dem Felsgestein des Plateaus von Gizeh zunächst ein tiefer, hufeisenförmiger Graben ausgehauen, so das ein Kern blieb, der anschließend Bildhauerisch bearbeitet wurde.

Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Kalksteinmegalithen, die für den Bau des Tempels verwendet wurden, aus diesem Graben stammen und somit kurz vor dem Bau der Sphinx gebrochen wurden. Wenn sich nun herausstellt, dass die Sphinx in Wirklichkeit Jahrtausende älter ist, als die Ägyptologen vermuten, dann muss auch dieser Tal-Tempel zurückdatiert werden. Doch wer baute dann den Sphinx? Wie alt ist diese Statue wirklich?

1989 wandte man sich an Professor Robert Schoch von der Universität Boston. Dieser renommierter Geologe, war Spezialist auf dem Gebiet der Verwitterung von weichem Gestein, ähnlich dem Kalkstein des Plateaus von Gizeh. Schoch stand der Idee, der Sphinx sei möglicherweise viel älter als 4500 Jahre, anfangs skeptisch gegenüber. Änderte jedoch seine Meinung, nachdem er dem Monument 1990 einen ersten Besuch abgestattet hatte (Existiert eine zweite Sphinx auf dem Gizeh-Plateau? (Videos)).

Bereits der erste Blick, bestätigte, das die Verwitterung des Monuments auf Wasser zurückzuführen sei. Nach eingehenden Untersuchungen, stand folgendes fest, die starken Verwitterungen am Körper der Statue, lassen sich nur durch starke Regenfälle erklären. Aber wann hatte es das letzte Mal hier stärker geregnet?

 

Hier muss man weit in die Zeit zurück gehen, als die Wüste noch Savanne war. Das war in einem Zeitraum zwischen 7000 bis 5000 v. Chr. Damals gab es aber noch keine Pharaonen, laut Ägyptologen siedelten im Nil -Tal steinzeitliche Menschen die nur Steinäxte und Stöcke kannten. Gab es damals vielleicht doch schon eine Hochkultur? Jedenfalls kann man nun beweisen, das Pharao Chephren, so denke ich, den Kopf des Sphinx umgestalten ließ, nach seinem Ebenbild, auch der Tal -Tempel wurde nach seinen Wünschen umgebaut.

Alles stand also schon lange vorher auf dem Plateau von Gizeh. Professor Robert Schoch bleibt bei seiner Meinung das der Sphinx noch vor dem Ende der letzten Eiszeit errichtet wurde. Das bedeutet praktisch einen Zeitpunkt irgendwann vor 15.000 v.Chr. Da es außer diesen keine weiteren Belege gibt, liegt wohl daran das alles wohl tiefer verschüttet ist, als man gegraben hat.

Hier müsste an den Ufern des antiken Nil gegraben werden, der etliche Kilometer vom heutigen abweicht, oder am Grund des Mittelmeers, das damals trockenes Land war. Mit Sicherheit wird die Zukunft hier weitere Artefakte ans Tageslicht bringen.

Wir dürfen gespannt sein…

Literatur:

Wissen in Stein – Das Geheimnis der Pyramiden Ägyptens und Mittelamerikas [2 DVDs]

Der Todesstern Gizeh: Die Paläophysik der Grossen Pyramide und der militärischen Anlage bei Gizeh von Joseph Farrell

Das Cheops-Projekt von Dominique Görlitz

Die Cheops-Lüge, DVD

Quellen: PublicDomain/reinis-welten.de/nexus-magazin.de am 21.08.2016

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