Freitag, April 26, 2024
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„Dein Jahr für Deutschland“: AKK kündigt neuen Freiwilligendienst in Bundeswehr an

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat einen neuen Freiwilligendienst in der Bundeswehr angekündigt, der ab 2021 unter dem Titel „Dein Jahr für Deutschland“ laufen soll. Die Verteidigungsministerin sprach sich zudem gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht aus.

Jugendliche, die sich für den Dienst entscheiden, sollen in ihrer jeweiligen Heimat eine sechsmonatige militärische Grundausbildung erhalten und anschließend für sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen werden. 2021 sollten die ersten Freiwilligen einrücken, sagte Kramp-Karrenbauer am Samstag in Berlin im Rahmen einer virtuellen CDU-Veranstaltung.

Der neue Dienst sei kein Ersatz für den freiwilligen Wehrdienst, sondern ein alternatives Ergänzungsangebot, sagte die Ministerin. Das Verteidigungsministerium befasse sich schon seit längerem damit, welches Angebot an diejenigen gemacht werden könnte, die sich für einen freiwilligen Wehrdienst interessieren würden, denen dieser aber zu viel sei.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, das Konzept solle Ende Juli vorgestellt werden, dann solle auch eine Werbekampagne beginnen. Zuletzt habe gerade die Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig die Hilfe der Bundeswehr und ihrer Reservisten in ganz Deutschland sei. Durch den neuen Dienst wolle die Bundeswehr gleichzeitig ihre Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung stärken.

Rückkehr zur Wehrpflicht?

Angesichts rechtsextremistischer Vorfälle in der Bundeswehr hatte die neue Wehrbeauftragte,  Eva Högl (SPD), kürzlich eine Debatte über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht angestoßen. „Ich halte es für einen Riesenfehler, dass die Wehrpflicht ausgesetzt wurde“, sagte Högl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir müssen diese Entscheidung sehr kritisch analysieren.“

Es tue der Truppe sehr gut, wenn ein großer Teil der Gesellschaft dort eine Zeit lang seinen Dienst leiste, betonte sie zudem. Ihrer Ansicht nach könnte dies gegen rechtsextreme Tendenzen in der Bundeswehr helfen. Über die Wehrpflicht wolle sie im kommenden Jahr intensiv diskutieren. Thema solle dann auch sein, ob Männer und Frauen gleichermaßen dienen sollten, so Högl.

Die Verteidigungsministerin bezeichnete die von Högl angeregte Debatte als interessant, sprach sich aber gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht in der alten Form aus.

„Es geht nicht darum, einfach die Wehrpflicht alter Form wieder aufleben zu lassen, es geht auch nicht darum, das insbesondere zu sehen als einen Kampf gegen Rechts. Sondern es geht um die Frage, was uns in dieser Gesellschaft zusammenhält, was gekippt ist und wie wir die stärken, die für diese Gesellschaft wirklich etwas tun wollen“, sagte Kramp-Karrenbauer am Samstag.

mka/gs/dpa

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