Donnerstag, Mai 2, 2024
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Deutsche Firmen plädieren für Abschaffung von EU-Sanktionen gegen Russland

Die Mehrheit der deutschen Unternehmen, die in Russland tätig sind, spricht sich für die Abschaffung der EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland aus. Das geht aus einer Umfrage der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) hervor.

„Eine absolute Mehrheit von 95 Prozent der deutschen Unternehmen in Russland fordert eine schrittweise oder sofortige Aufhebung der europäischen Sanktionen gegen Russland“, heißt es.

Nur fünf Prozent sind der Auffassung, dass die Einschränkungen beibehalten werden sollen. Kein einziges Unternehmen spricht sich demnach für eine Verschärfung aus.

Laut der Geschäftsklima-Umfrage der AHK (Juli 2020) plädieren 41,5 Prozent der Befragten für eine sofortige Aufhebung der Sanktionen gegen Russland. 53,4 Prozent gehen davon aus, dass die Einschränkungen schrittweise abgebaut werden sollen.

EU-Sanktionen gegen Russland verlängert

Der Rat der Europäischen Union hatte am Montag beschlossen, die auf bestimmte Wirtschaftssektoren Russlands abzielenden Sanktionen um weitere sechs Monate zu verlängern. Die im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise verhängten Strafmaßnahmen gelten nun bis zum 31. Januar 2021.

Nord Stream 2

Unter anderem gibt es in der Umfrage die Informationen darüber, was die deutschen Unternehmen von möglichen US-Sanktionen gegen das Projekt Nord Stream 2 und Russland halten, und zwar wie aus ihrer Sicht die Bundesregierung auf diese reagieren sollte.

„Die deutsche Bundesregierung und die EU sollten mit Gegensanktionen auf die extraterritorialen US-Sanktionen gegen die Ostseepipeline Nord Stream 2 reagieren“, heißt es im Schreiben.

Dieser Meinung sind knapp 59 Prozent der deutschen Firmen. Auf der Webseite der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer steht geschrieben, dass die AHK in einem Positionspapier den wirtschaftlichen Nutzen der Pipeline dargelegt hatte. Laut Schätzungen könnte die Pipeline die Energiepreise in Europa um bis zu 16 Prozent senken. „Die Pipeline ist ein europäisches Investitionsprojekt, das die Energiesicherheit des Kontinents erhöht“, sagte Rainer Seele, Präsident der AHK.

„Die europäische Souveränität muss gewahrt werden.“

Anfang Juni hatten die US-Senatoren Ted Cruz (Republikaner) und Jeanne Shaheen (Demokraten) in Washington einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das Projekt  der Gasleitung mit der Androhung von Sanktionen gegen alle Firmen verhindern soll, die an der Verlegung der Pipeline-Rohre durch die Ostsee beteiligt sind. Dies soll auch Unternehmen treffen, die Dienstleistungen verrichten oder Nord Stream 2 versichern beziehungsweise rückversichern. Vermögenswerte der Beteiligten in den USA könnten eingefroren werden.

Auch US-Präsident Donald Trump hat das Projekt Nord Stream 2 wiederholt kritisiert, das mehr russisches Gas nach Europa bringen soll. Im Dezember 2019 verhängten die Vereinigten Staaten bereits Sanktionen gegen die Gasleitung und forderten von den beteiligten Unternehmen, den Bau umgehend einzustellen.

ak/mt

Quelle!:

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