Freitag, März 29, 2024
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Deutschland: 80 Prozent mehr psychische Erkrankungen in Corona-Krise – Studie

Die Zahl der psychischen Erkrankungen in Deutschland hat in der Corona-Krise offenbar deutlich zugenommen. Das geht aus Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Hannover hervor.

Die KKH verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 unter ihren rund 1,7 Millionen Versicherten mehr als 26.700 Krankmeldungen wegen seelischer Leiden.  Das ist eine Zunahme von rund 80 Prozent; im Vorjahreszeitraum waren es noch rund 14.600.

„Es ist denkbar, dass viele Menschen aufgrund von Existenzängsten durch Jobverlust und Kurzarbeit, der Furcht vor dem neuen Virus und den damit einhergehenden Lebensveränderungen nicht zurechtkamen und deshalb bereits während der Pandemie einen Arzt aufsuchten“, teilte die KKH mit.

Höchster Krankenstand im März

Aber auch insgesamt ist der Krankenstand den Angaben zufolge gestiegen: Im März lag er nach Erhebung der KKH auf Rekord-Niveau. Bundesweit hätten sich 7,1 Prozent der Beschäftigten krank gemeldet. Im Vorjahresmonat seien es 5,6 Prozent gewesen. Vor allem bei den Frauen registrierte die KKH einen Höchststand, insbesondere in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Spitzenwerten von rund zehn Prozent. Häufigster Grund für Krankschreibungen waren Erkältungen. Husten, Schnupfen und ähnliche Symptome ließen zwei Prozent der KKH-versicherten Arbeitnehmer zu Hause bleiben. Ein Jahr zuvor waren es nur halb so viele gewesen.

Die Zahlen ließen vermuten, dass in der Pandemie-Hochphase viele Arbeitnehmer bei Corona-ähnlichen Symptomen zu Hause geblieben seien, um andere Menschen nicht zu gefährden, so die Krankenkasse. Mit zunehmender Lockerung der Corona-Regeln sei auch der Krankenstand wieder deutlich gesunken.

sm/gs

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