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Deutschland beteiligt sich bereitwillig am US-Drohnenkrieg in Nahost und Afrika

Homepage von "The Intercept" // Public Domain

Der friedliche Anschein eines demokratisierten Deutschlands, das aus den Ereignissen des zweiten Weltkrieges seine Lehren gezogen hätte und seine Armee nur noch zur Landesverteidigung verwende, hat sich gewandelt. Aus einem investigativen Bericht des Enthüllungsportals „The Intercept”, das sich auf streng vertrauliche US-amerikanische Geheimdienstdokumente beruft, geht einmal mehr hervor, dass sich Deutschland bereits seit Jahren bereitwillig an Militärinterventionen der USA im Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)Nahen Osten beteiligt.

Die US-Militärbasis in Ramstein hat sich in den letzten 15 Jahren zum Dreh- und Angelpunkt deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit entwickelt. Aus den veröffentlichten Dokumenten von

„The Intercept“ geht hervor, dass die Bundesrepublik – anders als stets seitens der Regierungen in Berlin und Washington suggeriert – doch aktiv US-Militäroperationen, allen voran Drohnenangriffe in Nahost und Afrika, zumindest unterstütze und damit das internationale Recht bricht. Auch wisse Berlin mehr über Aktivitäten in Ramstein, als sie öffentlich zugeben möchte.

Die Militärbasis in Ramstein ist die größte ihrer Art in Übersee. Dabei ist Ramstein der Verbindungspunkt der US-Army für Aufmärsche und Rückzüge in Nahost. Auch ist die US-Air Force für Europa (United States Air Forces in Europe, USAFE) dort situiert.

Wie das Dokument nahelegt, begannen im Jahre 2000 die US-Luftwaffe und Einheiten der CIA damit, Predator-Drohnen von Ramstein aus nach Afghanistan und Pakistan auf die Suche nach Osama bin Laden zu entsenden. Von diesem Zeitpunkt an soll ein reger Kontakt zwischen der vermeintlich einfachen US-Militärbasis in Deutschland und der CIA-Zentrale in Langley stattgefunden haben. Dafür soll eigens ein Glasfasernetz zur Hochleistungskommunikation zwischen beiden Standpunkten verlegt worden sein. Dennoch die Zeitverzögerung, mit der Informationen aus Deutschland eintreffen, ist für Langley nach wie vor ein schwieriges Problem und führte lange automatisch dazu, dass zusätzliche Kompetenzen nach Ramstein verlagert wurden.

Unter Präsident Barack Obama wurde der Drohnenkrieg der USA von 2009 an massiv ausgebaut. US-Raketen schlugen fortan in Afghanistan, Pakistan, dem Jemen und Somalia ein. Ramstein hat sich in der Zwischenzeit zum Haupt-Kontrollzentrum amerikanischer Drohnen-Aktivitäten im Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika entwickelt.

Besonders pikant: Laut den Geheimdienstinformationen, die den Journalisten von “The Intercept” vorliegen, habe das Pentagon das deutsche Verteidigungsministerium gar detailliert über Ausbauüberlegungen und Entwicklungen bei Zukäufen für den Drohnenkrieg und die Militärbasis in Ramstein informiert. Mitte November 2011 schrieb das US-Verteidigungsministerium nach Berlin, dass die neueste Funkverzögerungssteuerstation für Drohnen, die sechs Millionen US-Dollar wert sein soll, in Ramstein implementiert worden sei. Ohne diese Station entstehen bei der Echtzeit-Übertragung von Videomaterial und Daten von Drohnen auf dem langen Weg nach Langley in die USA Verzögerungen von einigen entscheidenden Sekunden, was den „Tod auf Knopfdruck“ von den Vereinigten Staaten aus überall auf der Welt in der gewünschten Form kaum realisierbar machte. Fortan scheint dieses mit Wissen der deutschen Regierung jedoch möglich zu sein. Damit macht sich Deutschland am Bruch des internationalen Rechts mitschuldig.

Doch auch die NSA, die seit Jahren systematisch Bürger in- und außerhalb der USA ausspioniert, besitzt einen Sitz in Deutschland. Rund eine Stunde von der westdeutschen Stadt Wiesbaden entfernt schlug das „European Technical Center“ (ETC) sein regionales Informationszentrum auf. Das ETC informiert die NSA von Europa aus mit bereits gefilterten Geheimdienstinformationen, dabei greift es unter anderem auf Drohnen-Informationen und Videomaterial zurück, die in Afrika oder dem Nahen Osten gesammelt wurden.

Als im Jahr 2013 bundesweite Empörung über den vermeintlichen Anti-Terrorkampf der USA vom Zaun brach und sogar Nachrichtenblätter wie die Süddeutsche Zeitung und der Fernsehkanal ARD über die Verwicklungen Ramsteins in den menschenverachtenden Drohnen-Krieg der Vereinigten Staaten berichteten, zog sich Präsident Obama im Juni 2013 noch auf die bewährte Strategie des Abstreitens zurück. Entgegen aktueller Funde behauptete Obama:

„Wir nutzen Deutschland nicht als Ausgangspunkt unserer Drohnen-Missionen, die wir im Rahmen der Terrorismusbekämpfung verwenden.“

Auch Bundeskanzlerin konstatierte im gleichen Unschuldsbewusstsein und die Position Washingtons deckend:

„Die US-Regierung hat uns versichert, dass diese Drohnen nicht von Deutschland aus entsandt werden.“

Die dem Enthüllungsportal „The Intercept“ vorliegenden Dokumente beweisen hingegen die vollständige Unwahrheit der seinerzeit getroffenen Aussagen Washingtons und Berlins. Mit der Zustimmung Berlins und deutscher Behörden zogen die USA von deutschem Hoheitsgebiet aus unbehelligt in einen umstrittenen Anti-Terrorkampf, der tausenden unschuldigen Zivilisten in Afghanistan, Syrien, Irak, Libyen und dem Jemen das Leben kosten sollte. Damit beteiligte sich die deutsche Regierung auch an den völkerrechtswidrigen extralegalen Hinrichtungen der USA.

Für Deutschland könnten diese Enthüllungen noch sehr ungünstige Folgewirkungen haben, sollte das eine oder andere betroffene Land oder vor allem Angehörige unschuldiger Zivilisten auf die Idee kommen, auf der Basis der bekannt gewordenen Dokumente in Europa auf Entschädigung zu klagen.

Der Beitrag Geheimdienst-Leaks: Deutschland beteiligt sich bereitwillig am US-Drohnenkrieg in Nahost und Afrika erschien zuerst auf eurasianews.

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