Montag, April 29, 2024
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Deutschland: Jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte arbeitet für Niedriglohn

Rund jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeitet für einen Niedriglohn. Das teilte die Bundesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion laut einem auf der offiziellen Seite des deutschen Bundestags erschienenen Statement mit.

In ihrer Kleinen Anfrage vom 12. August fragten die Linken-Bundestagsabgeordnete Susanne Ferschl und ihre Kollegen nach aktuellen Daten zum Normalarbeitsverhältnis. Die Vorabfassung der Antwort basiert auf einem Schreiben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und wurde am 22. August veröffentlicht. Eine weitere Versionerschien am 26. August.

Unterschied: Ost, West, Gender, Alter

Demzufolge sind 2203 Euro im Monat die sogenannte Niedriglohnschwelle. Bundesweit verdienten 4,14 Millionen Menschen – 19,3 Prozent der Vollzeitbeschäftigten – wenigerals 2203 Euro brutto im Monat. Als Stichtag für die Berechnung gilt der 31. Dezember 2018.

Zwischen West- und Ostdeutschlandklafft laut den Angaben eine große Lücke: Lag in Westdeutschland der Anteil der Niedriglöhner bei 16,5 Prozent, waren es in Ostdeutschland 32,1 Prozent.

Dem Bericht zufolge arbeiteten 26,5Prozent der vollzeitbeschäftigten Frauen für einen Niedriglohn, bei den Männern waren es 15,8 Prozent. Zu sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten der Kerngruppe gehören sieben Millionen Frauen und doppelt so viele Männer (14,5 Millionen) in Deutschland. 

Darüber hinaus ist der Anteil der jungen Niedriglöhner ziemlich hoch: In der Altersgruppe unter 25 Jahren waren es 40,6 Prozent gegen 18,1 beziehungsweise 16,6 in den Altersgruppen 25 bis unter 55 Jahre beziehungsweise 55 bis unter 65 Jahre.

Linkenpolitikerin: „Bundesregierung lässt die Menschen in ihrer Not allein“

Ferschl kommentierte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) die Antwort der Regierung. Das RND hatte zuvor über das Papier berichtet.

„Die Bundesregierung lässt die Menschen in ihrer Not allein und hält an ihrer verfehlten Arbeitsmarktpolitik fest“, zitiert die DPA die Politikerin.

Hartz IV habe Dumpinglöhne hervorgerufen, Millionen Menschen könnten von ihrer Arbeit nicht leben. „Das kann sich eine Demokratie auf Dauer nicht leisten“, so Ferschl.

mo/ea/dpa  

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