Dienstag, März 19, 2024
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Deutschland: Sinti und Roma beklagen Rechtsextremismus bei Polizei

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat zur verstärkten Bekämpfung des Rechtsextremismus bei der Polizei aufgerufen. Der Vorsitzende der Organisation, Romani Rose, sprach sich im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“ (Mittwoch) für eine genaue Untersuchung rechtsextremistischer Tendenzen in den Sicherheitsbehörden aus.

„Ich halte den Rechtsextremismus in Polizei, in Spezialeinheiten oder dem Verfassungsschutz für sehr bedenklich. (…) Wir dürfen nicht wie so oft in der Vergangenheit einfach wegschauen, nur damit Deutschland im Ausland keine negative Aufmerksamkeit bekommt“, warnte Rose.

Er wandte sich damit gegen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), der es ablehnt, eine Studie zu Rassismus bei der Polizei durchzuführen. Rose äußerte sich auch zum Ulmer Prozess um einen Brandanschlag auf eine Roma-Familie, bei dem am Mittwoch das Urteil erwartet wurde. Laut Anklage hatten fünf junge Männer eine Fackel auf den Wohnwagen einer Familie in Erbach (Baden-Württemberg) geworfen. In dem Fahrzeug, das nur knapp verfehlt wurde, befand sich eine schlafende Frau mit ihrem neunmonatigen Sohn.

Er habe sich gefreut, dass sich das Gericht und die Ermittlungsbehörden ernsthaft mit dem Motiv Antiziganismus auseinandergesetzt haben, sagte Rose gegenüber der Zeitung.

„Es gibt in unserer Gesellschaft bisher kaum ein Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf den Antiziganismus, der seinen Ursprung tief in der deutschen Geschichte hat“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

ls/mt/dpa

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