Dienstag, Mai 7, 2024
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Die WerteUnion – eine Handvoll Irre in der Wüste

Alexander Mitsch, Vorsitzender der WerteUnion, bekommt einen Absatz auf einer halben Seite auf der Welt-Online, um dort vorsichtige Kritik am Linkskurs der CDU üben zu dürfen. Die Union solle sich nicht mit den Grünen in einer Koalition zusammentun, sagt er und merkt wohl nicht, dass er wie ein Prediger in der Wüste keinen nennenswerten Resonanzraum hat. Man will den gut meinenden Mitsch einfach nur umarmen und ihm sagen: «Alles ist gut, alles ist gut. Es ist vorbei. Hör auf.» Wie ein fanatischer Notfallsanitäter versucht er einen kürzlich endgültig Verstorbenen mit sinnlosen Herzdruckmassagen wiederzubeleben. Keiner hat wohl den Mut es ihm zu sagen. Die CDU, wie sie mal war, ist tot.

Einige mögen sagen, dass mit der Unterstützung von Hans Georg Maaßen und Werner Patzelt jetzt zwei Schwergewichte ihren Hut für die WerteUnion in den Ring werfen und diese Gruppierung dadurch stärken. Das mag stimmen, wird jedoch an den Machtkonstellationen nichts grundlegend ändern. Es wird das Leid der Konservativen innerhalb der CDU nur weiter verlängern, wenn sie durch den dünnen Hoffnungsfaden einer Achse Maaßen-Patzelt-Mitsch irgendwie an der Stange gehalten werden, statt den Ausweg zu suchen. Dabei täuschen sie sich jedoch nur selbst. Schwarz-Grün ist die logische Folge, falls und wenn die Koalition mit der SPD scheitern sollte. Es ist eine Allianz, die schon seit den frühen 2000er Jahren vorbereitet wird. Ich habe die Zeit selbst miterlebt und weiß, dass die Idee dort seit geraumer Zeit bei vielen, die heute an den Schalthebeln der Union sitzen, Konsensmeinung ist. Die Grünen gelten bei der Union als neuer, besserer und angeblich bürgerlicher Partner, der die SPD und zum Teil auch die FDP ersetzen kann. Über letztere braucht man sowieso kein Wort verlieren, weil ihr Einfluss keiner ist, der Berge versetzt. Sie wird sich einer Schwarz-Grünen Koalition nur zu gerne anschließen, um dann doch endlich mitzuregieren.

Alexander Mitsch, der wirklich oft kluge und vernünftige Vorschläge macht, ist nicht zum Politiker geboren. Er inspiriert nicht und Mehrheiten versammeln sich hinter ihm sowieso nicht. Nur die politische Schutzstaffel der alten CDU, die an Wunderwaffen und eine herbei fantasierte Entsatzarmee (WerteUnion) glaubt, vermag die blutigen Rückzugsgefechte der letzten Konservativen in der Union noch positiv zu bewerten. Für alle anderen rechts von Merkel heißt es nur, dass sich die ganze Situation nur noch weiter verhärten wird.

Was für eine Wüste, durch die sich Mitsch und seine Getreuen schleppen. Selig sind die Toten. Denn nur sie haben das Ende des Krieges gesehen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf younggerman.com.

@jouwatch

Quelle!:

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