Dienstag, April 30, 2024
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Entwicklungshilfe: Arm finanziert Reich

Foto: Bergarbeiter in einer südafrikanischen Goldmine / dpa

Erst vor kurzem hat die Entwicklungshilfe-Konferenz in Addis Adebba stattgefunden, auf der wieder kräftig über Realitäten, Notwendigkeiten und Vor- und Nachteile der Entwicklungshilfe diskutiert wurde. Für zusätzliche Spannung sorgte der Report des Europäischen Netzwerks zu

 Schulden und Entwicklung (EUDAD) “The State of Finance for Developing Countries”, der sich mit den Finanzströmen im Kontext der Entwicklungshilfe auseinander gesetzt hat.

Durch die Analyse der Finanzströme einer großen Anzahl internationaler

Institutionen schafft es die Studie ein holistische Betrachtung zu generieren, sowohl von Finanzbewegungen in die ‘Entwicklungsländer’ als auch aus ihnen hinaus. So kann zum ersten Mal ein Vergleich der tatsächlichen Bewegungen gezogen werden.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass “die Entwicklungsländer für jeden Dollar den sie ‘erhalten’ zwei Dollar verlieren”. Konkret für das Jahr 2012 steht dem In-Flow von 1.078 Milliarden US-Dollar ein Out-Flow von 2.009 Milliarden US-Dollar gegenüber. Auf der Seite des In-Flows sind Direktinvestionen det größte Teil mit ca. einer halben Billion US-Dollar, während die offizielle Entwicklunshilfe der wohlhabenden Länder nur 90 Milliarden ausmacht.

 

Die Out-Flows sind von Schuldenrückzahlungen dominiert. Fast eine Billionen US-Dollar sind so in dem Jahr aus den Ländern geflossen. Illegale Finanzströmen wie etwa Schwarzgeld, Steuerflucht, oder Schmuggelware liegen an zweiter Stelle mit 630 Milliarde US-Dollar.

Zusätzlich kommen die Gelder immer noch zu wenig bei den Menschen an, die es am ehesten benötigen. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass die etwas wohlhabenderen ‘Entwicklungsländer’ mit US$ 2.700 pro Kopf und Jahr mehr Geld für Investitionen zur Verfügung haben wie die Ärmsten mit US$ 165.

Mit diesem Wissen sollte das Konzept und die Idee der Entwicklungshilfe schnellstmöglich überdacht werden. Gerade die offizielle Entwicklungshilfe scheint im Anbetracht dieser Zahlen wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Bevor über Entwicklungshilfe geredet wird, muss der Abfluss von Geldern Thema sein, damit die Länder auch langfristig davon profitieren können.

Quellen:
http://www.eurodad.org/Entries/view/1546315/2014/12/15/The-State-of-Finance-for-Developing-Countries-2014
http://www.taz.de/!5213683/

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