Donnerstag, Mai 2, 2024
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Erdogan vergleicht Handeln Griechenlands an Grenze mit Nazi-Verbrechen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat auf einer Fraktionssitzung seiner Partei am Mittwoch in Ankara das Vorgehen der griechischen Behörden gegen Migranten an der Grenze mit den Verbrechen der Nazis verglichen, wie die Zeitung „Hürriyet“ berichtet.

„Zwischen dem, was die Nazis gemacht haben, und diesen Bildern an der griechischen Grenze besteht gar kein Unterschied“, sagte Erdogan.

Was sie in den Nazi-Camps gemacht hätten, machten auch die Griechen im Namen des Westens, geradezu als bezahlte Beamte des Westens, setzte er fort. „Und sie töten auch. Das sind bezahlte Legionäre des Westens“, so Erdogan.

150.000 Flüchtlinge begeben sich nach Griechenland

Nach der Öffnung der Grenze zur EU haben sich laut Erdogan rund 150.000 Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland begeben.  

„Wir haben neun Jahre lang Flüchtlingen zu essen und trinken gegeben. Jetzt wollen sie nach Europa. Ich habe immer gesagt: Sollten Sie (Europa – Anm. d. Red.) mit uns die Belastung nicht teilen, werden wir die Türen öffnen. Sie haben gedacht, dass ich scherzen würde. Ich habe aber die Türen geöffnet. Jetzt gehen unsere Gäste weg. Wir sind nicht verpflichtet, sie aufzuhalten. Rund 150.000 Flüchtlinge haben sich nach Griechenland begeben, von wo aus man jetzt versucht, sie gewaltsam zurückzusenden“, betonte Erdogan.  

Erdogan nennt Option für Schließung der Grenze zur EU

Die Türkei werde die Grenze zur EU nicht schließen, solange sie ihre Verpflichtungen gegenüber Ankara nicht erfüllt habe.

„Beim EU-Gipfel am 26. März werden wir erneut unsere Erwartungen übermitteln. Solange wir das Versprochene nicht erhalten, wird sich die jetzige Situation (um die Öffnung der türkischen Grenze zu Griechenland für Flüchtlinge) nicht ändern“, sagte Erdogan anschließend.      

Situation an türkisch-griechischer Grenze

Die Türkei hatte Ende Februar die Grenze zur EU für Migranten für offen erklärt. Griechenland erlebt seither einen Ansturm von Flüchtlingen und Migranten. Tausende Menschen begaben sich zur griechischen Grenze, wo viele von ihnen immer noch bleiben. Griechenland weist Migranten immer wieder – auch mithilfe von Tränengas – zurück. Nach Angaben der Regierung in Athen haben die griechischen Sicherheitskräfte seit dem 29. Februar knapp 43.400 Menschen daran gehindert, unerlaubt über die Landesroute aus der Türkei nach Griechenland zu kommen. Zudem seien 346 Migranten, denen es gelungen sei, illegal überzusetzen, festgenommen worden.

Die Türkei wirft den griechischen Behörden außerdem vor, mindestens zwei Migranten an der griechisch-türkischen Grenze erschossen zu haben. Athen weist das entschieden zurück.

ns/ae/dpa/sna

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