Ein 16-Jähriger ist am Freitag von einem Geschworenengericht im österreichischen Linz zu sechs Monaten bedingt verurteilt worden, weil er seinen Mitschülern Nazibilder gezeigt und Hakenkreuze auf die Tafel geschmiert haben soll. Darüber hinaus soll er Lehrer beschimpft haben. Laut dem Jungen hätte es sie unter Adolf Hitler nicht gegeben.
Laut der „Kronen-Zeitung“ stammt der Junge aus sozial schwierigen Verhältnissen. Vor dem Gericht sagte er in Hinblick auf die NS-Zeit, er finde das auch nicht gut, was damals passiert sei. Er habe sich in letzter Zeit informiert und sei kein Nazi. Heute wisse er, dass der Nationalsozialismus „wirklich arg” war.
Nazibilder und Hakenkreuze
Der Vorfall hat sich im April in einer Schule in Steyr ereignet. Damals war der Junge 15 Jahre alt. Er soll den Mitschülern am Handy Bilder mit NS-Bezug – wie zum Beispiel eine leicht bekleidete Dame mit Hakenkreuz-Armbinde – gezeigt haben. Als seine Lehrer darauf aufmerksam wurden und ihn zur Rede stellten, beschimpfte er sie und sagte, dass es sie unter Adolf Hitler nicht gegeben hätte. Hitler habe es schon richtig gemacht, Ausländer gehören abgeschoben und die arische Rasse sei rein, so die Staatsanwaltschaft. Darüber hinaus soll er wenige Tage vor dem Vorfall auch Hakenkreuze auf die Tafel und einen Tisch gemalt haben.
Nun wurde der Bursche zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Zudem muss er einen pädagogisch begleiteten Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen absolvieren. Das Urteil ist rechtskräftig.
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