Donnerstag, Mai 2, 2024
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Evakuierungspläne für 700.000 Vesuv-Anrainer in Arbeit – weltweite Vulkanaktivität (Videos)

Bis Ende Oktober werden 25 Gemeinden am Fuße des Vulkans Vesuv einen Evakuierungsplan vorstellen, mit dem im Fall eines Ausbruchs 700.000 Bewohner der Region binnen 72 Stunden die Region verlassen können.

Mit 500 Bussen und 200 Zügen pro Tag sollen die Bewohner in Sicherheit gebracht werden können, erläuterte Italiens Zivilschutzchef Fabrizio Curcio am Mittwoch.

Zu den Gemeinden, die einen Evakuierungsplan für ihre Bürger entworfen haben, zählt auch Pompeji mit der historischen Ausgrabungsstätte. Millionen von Touristen besuchen jährlich das 66 Hektar große Gelände, das bei einem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter einer Ascheschicht begraben und dadurch weitgehend konserviert worden war.

Seit 1944 im Schlummer

Der 1.300 Meter hohe Vesuv ist zuletzt im Jahr 1944 ausgebrochen. Damals floss elf Tage lang Lava aus dem Vulkan. 26 Personen kamen ums Leben, 12.000 Menschen wurden obdachlos. Seitdem befindet sich der Vulkan in einer Ruhephase, er ist aber nicht erloschen und bleibt gefährlich.

Auch wenn es derzeit keine Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Eruption gibt, ist ein neuerlicher Ausbruch Geologen zufolge nur eine Frage der Zeit. Rund 600.000 Personen leben in der „roten Zone“, einem Gebiet, das im Ausbruchsfall unmittelbar gefährdet wäre.

Die stärkste Eruption seit dem Untergang Pompejis ereignete sich im Jahr 1631 und hatten den Tod von 4.000 Menschen zur Folge.

Ein Ausbruch wie jener, der Pompeji zerstörte, würde heute zwischen zwei und fünf Millionen Menschen gefährden, warnen Experten: Die Region rund um Neapel ist eine der am dichtesten besiedelten in Europa.

Video:

Weltweite Vulkanaktivität

19. Oktober

Der Colima in Mexiko ist weiterhin aktiv, allerdings hat die effusive Tätigkeit stark abgenommen. Der Lavastrom der letzten Woche ist noch nicht ganz zum Halten gekommen: auf der Webcam sieht man nachts ein wenig Rotglut an der Lavafront. Diese schreitet aber nicht mehr voran. Es kommt mehrmals täglich zu Ascheeruptionen. Eine schleuderte Vulkanasche gut 2 km hoch und schaffte es in die Medien.

Video:

Der Turrialba in Costa Rica ist weiterhin sehr munter und generiert ebenfalls Aschewolken. Vulkane.net Leser Ralf Kettner berichtet, dass die Asche selbst in 70 km entfernten Ortschaften abregnet.

Auf den Philippinen ist der Bulusan wieder ausgebrochen. Aus zwei Förderschloten steigen Aschewolken auf. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in 2,9 km Höhe.

 

16. Oktober

Gestern kam es zum Überlaufen des Lavasees im Pit des Halemaʻumaʻu-Kraters. Die Lava stieg so hoch, dass der Boden des Halemaʻumaʻu ein Stück weit überflutet wurde. Allerdings drehte die Inflation wieder in Deflation und der Spiegel des Lavasees fiel bis knapp unter dem Rand des Pit-Kraters.  Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass es bei der nächsten Inflationsphase wieder zum Überlauf kommt. Die Seismik im Bereich des Gipfels ist erhöht.

Video:

An den isländischen Gletschervulkanen Katla und Bardarbung kam es wieder zu kleineren Erdbebenschwärmen. Am Bardarbunga hatten zwei Beben Magnituden größer als 3.

Der Tremor des Ätna zeigt einige Spitzen, die auf rege Bebentätigkeit in der Nacht hindeuten. Möglicher Weise zeichneten die Seismometer aber auch einer Erdbebenserie inGriechenland, nahe der Grenze zu Albanien auf.

14. Oktober

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Heute Morgen war der LiveCam-Blick auf Klyuchevskoy ungewöhnlich klar und man konnte die anhaltende Eruption gut beobachten: auf der Nordwestflanke fließt ein Lavastrom und vom Gipfelkrater steigt eine Asche-Dampfwolke auf. Die thermische Strahlung ist recht hoch.

Als weiterer Vulkan auf Kamtschatka ist Shiveluch sehr munter und produziert kleine pyroklastische Ströme, die vom Lavadom abgehen.

Selbst der Ätna auf Sizilien zeigt auf Mirova heute eine schwache thermische Anomalie. Das bedeutet zwar nicht, dass eine neue Eruption unmittelbar bevorsteht, dennoch halte ich persönlich einen Ausbruch in den nächsten Wochen für wahrscheinlich.

Der Fuego in Guatemala ist ebenfalls recht munter, er produziert täglich mehrere explosive Eruptionen, glühende Tephra steigt dabei bis zu 150 m hoch auf.

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13. Oktober

Gründe für die Eruption des Vulkans Aso wahrscheinlich aufgedeckt: Nach Aussagen von Experten der meteorologischen Behörde und dem National Institute of Advanced Industrial Science and Technology konnte die Ursache für die explosive Eruption am Mount Aso ausgemacht werden.

Die Wissenschaftler untersuchten in der Nähe des Kraters die Asche des am vergangenen Samstag ausgebrochenen Vulkans. Angeblich handelte es sich bei dem Ausbruch um eine sogenannte phreatomagmatische Explosion. Diese entstand, als das heiße Magma auf stark erhitztes, unterirdisches Wasser traf.

 

Durch eine chemische Reaktion kam es zur Explosion, die das umliegende Gestein zerschlagen hat. Einige Gesteinsbrocken wurden nach der Eruption einige Kilometer vom Krater entfernt aufgefunden. Des Weiteren trugen starke Winde die Vulkanasche von Kyushu sogar bis zur benachbarten Insel Shikoku.

Die Meteorologen fanden zudem heraus, dass die Asche zu ungefähr 10% aus Glaspartikeln bestand. Es wird vermutet, dass das ausgetretene Magma sehr schnell abkühlte und erstarrte.

Bereits im September des vergangenen Jahres, sowie im Februar dieses Jahres kam es angeblich bereits an anderen Stellen des Mount Aso zu solchen phreatomagmatischen Eruptionen. Seitdem Ausbruch vor wenigen Tagen wurde keine erneute Eruption gemeldet, jedoch halten die vulkanischen Beben weiterhin an.

Video:

Literatur:

Vulkane: Schöpfung und Zerstörung von Martin Rietze

Im Fokus: Naturkatastrophen: Zerstörerische Gewalten und tickende Zeitbomben (Naturwissenschaften im Fokus) (German Edition) von Nadja Podbregar

Unruhige Erde

Löcher im Himmel. Der geheime Ökokrieg mit dem Ionosphärenheizer HAARP

Quellen: PublicDomain/derstandard.at/sumikai.com/vulkane.net am 20.10.2016

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