Sonntag, April 28, 2024
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Forderung an Bundesregierung: Reiche sollen für Kosten der Coronakrise zahlen

In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern mehr als 100 Organisationen, Künstler und Intellektuelle – „Reiche sollen für Kosten der Coronakrise zahlen“. Unter den Erstunterzeichnern sind viele Prominente.Sängerin Annette Humpe, Kabarettist Max Uthoff, Autor Christoph Hein, aber auch Armuts- und Reichtumsforscher Christoph Butterwegge oder der Chef des Paritätischen Gesamtverbandes Ulrich Schneider – sie alle fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung höhere Steuern für Wohlhabende, um die Kosten der Coronakrise zu stemmen.

Umverteilung von oben nach unten

In dem Brief heißt es:„Unseres Erachtens wird es höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Vermögenden in die Pflicht nimmt, anstatt sich der Schuldenbremse zu unterwerfen und öffentliche und soziale Ausgaben zu kürzen. Wir fordern eine progressive Steuerpolitik, die eine langfristige Umverteilung des Reichtums von oben nach unten sichert.“Unter dem Hashtag #ReichtumUmverteilen findet der Aufruf gerade im Internet Verbreitung.

Schere zwischen Arm und Reich durch Corona gewachsen

Tatsächlich hat sich durch die Coronakrise der Unterschied zwischen Armen und Reichen in Deutschland noch einmal verschärft. In Deutschland besitzen die 45 reichsten Haushalte mehr als die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Während der Coronakrise sind diese sogenannten „Hyperreichen“ noch wohlhabender geworden, während die finanzielle und soziale Not von finanzschwachen Gruppen sich voraussichtlich weiter vergrößern wird.

Auch gibt es erste Statisten, die zeigen, dass sich arme Menschen durch ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen schlechtere Möglichkeiten haben, sich zu schützen und sich wohl eher mit dem Coronavirus infizieren.Durch Corona-Hilfen für Unternehmen, die gestiegene Arbeitslosenquote und Steuerausfälle steigen die Staatsausgaben um hunderte Milliardenbeträge, während gleichzeitig die Einnahmen sinken und die Staatsverschuldung zunimmt.

Steuererhöhung für die Reichen

Die über 100 Erstunterzeichner des Aufrufs fordern konkret:die Wiedereinführung einer effektiven Vermögenssteuer mit einem hohen Steuersatz und einem ausreichenden Freibetrag,eine effektive Besteuerung großer Erbschaften und Schenkungen, insbesondere von Betriebsvermögen,die Bekämpfung der Steuervermeidung multinationaler Konzerne, durch eine EU-weite Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung und die Einführung eines ausreichenden Mindeststeuersatzes,die Anhebung des Spitzensteuersatzes der Einkommenssteuer für besonders hohe Einkommen,eine einmalige Vermögensabgabe zur Deckung der Kosten der Coronakrise.Tatsächlich gibt es international bisher ein Land, in dem die Reichen zur Bewältigung der Coronakrise zur Kasse gebeten werden. In Argentinien wurde Ende vergangenen Jahres für die reichsten Bürger des Landes eine einmalige Vermögensabgabe beschlossen. Dies betrifft rund 12.000 Einwohner mit einem Vermögen von mehr als zwei Millionen Euro. Sie müssen einmalig in diesem Jahr eine Art Coronasteuer entrichten, die zwischen 3,5 Prozent und 5,3 Prozent ihres Vermögens beträgt.

Quelle!:

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