Donnerstag, Mai 2, 2024
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Frachter mit Nazi-Diebesgut vor Krim entdeckt

Russische Tieftaucher haben im Schwarzen Meer nach eigenen Angaben das Schiff „Boy Feddersen“ entdeckt, das im Zweiten Weltkrieg vor der Krim mit einem Torpedotreffer versenkt wurde. Der Frachter hatte vermutlich Wertgegenstände an Bord, die die Wehrmacht auf der besetzten Schwarzmeerhalbinsel erbeutet hatte.

Die „Boy Feddersen“ sei westlich der Krim, zwischen Sewastopol und dem Kap Tarkhankut entdeckt worden, teilte der Tieftaucher Roman Dunajew der Tageszeitung „Iswestija“ mit. Sein Team habe eigentlich nach den U-Booten L-23 und D-4 gesucht, die dort im Zweiten Weltkrieg versenkt wurden, als es auf ein größeres Wrack gestoßen sei.Das Wrack sei hydroakustisch gemessen und mit der „Boy Feddersen“ verglichen worden. Dabei sei eine 95-prozentige Übereinstimmung festgestellt worden. „Laut Archivangaben war das Schiff gerade in dieser Gegend von der sowjetischen Luftwaffe angegriffen worden.“

Es gebe viele Hinweise darauf, dass dieser Frachter Wertgegenstände von der Krim transportierte, sagte Dunajew. Für Mai sei eine Expedition geplant, um das Wrack detailliert zu untersuchen und über seine Bergung zu entscheiden.

Die „Boy Feddersen war im Jahr 1914 als „Anhalt“ in Bremen vom Stapel gelaufen. In den Folgejahren kam das Schiff zuerst unter britische dann unter spanische Flagge. Anfang der 1930er Jahre wurde der Frachter an die Sowjetunion verkauft und dort in „Charkow“ umbenannt.
Im Jahr 1941 wurde die „Charkow“ beim Rückzug der Roten Armee in Nikolajew selbstversenkt, jedoch von den Deutschen gehoben und als „Boy Feddersen“ wieder seetüchtig gemacht.

Im August 1943 war die „Boy Feddersen“ unter Geleitschutz der rumänischen Kriegsschiffe „Regina Maria“, „Maresti“, „Admiral Murgescu“ und „Dumitrescu“ westlich der Krim unterwegs, als der Konvoi von sowjetischen Flugzeugen und dem U-Boot D-4  angegriffen wurde. Der Frachter wurde dabei beschädigt und sank am folgenden Tag vor Jewpatoria. Die Besatzung konnte gerettet werden.

Beitragsbild: © Foto: Katastrophenschutz der Krim

Quelle: Sputnik Deutschland

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