Sonntag, April 28, 2024
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G7 beschließen „Schnelleinsatz-Einheit“ gegen Russland

Die sieben führenden Industrienationen (G7) haben bei ihrem Gipfel in Kanada die Bildung einer „Schnelleinsatz-Einheit“ („Rapid Response Unit”) beschlossen, um „feindliche Aktionen“ zu kontern. Die Liste reicht von „Hackerangriffen bis Giftanschlägen“, wie die Zeitung „The Guardian“ berichtet.

Die Anregung ging dem Blatt zufolge von der britischen Premierministerin Theresa May aus. Diese soll damit auf die Forderung des US-Präsidenten Donald Trump reagiert haben, Russland wieder in den Kreis der führenden Industrienationen aufzunehmen.

May lehnte Trumps Vorstoß ab und machte Russland erneut für den angeblichen Giftanschlag im britischen Salisbury verantwortlich. Moskau solle seine „Vorgehensweise ändern“, forderte May.

In dieser Woche hatten deutsche Medien berichtet, dass die Bundesregierung in Berlin noch immer keine Beweise aus London erhalten habe, dass Russland für den Vorfall im südenglischen Salisbury verantwortlich sein könnte.

Dort waren Anfang März der frühere russisch-britische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia auf einer Parkbank bewusstlos aufgefunden worden. Beide waren vermutlich mit dem tödlichen Kampfstoff A234 vergiftet worden, in Großbritannien unter dem russischen Namen „Nowitschok“ bekannt.

Die genauen Umstände sind noch unklar. Die britische Premierministerin May machte umgehend Russland verantwortlich. Moskau weist jegliche Anschuldigungen vehement zurück. Beweise für eine russische Spur legten die Briten bislang nicht vor.

Dennoch hatte der Fall Skripal eine dramatische Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und westlichen Staaten zur Folge: Nach dem britischen Vorwurf gegen Moskau wurden mehr als 140 russische Diplomaten aus insgesamt 26 europäischen Ländern, den USA, Kanada und der Nato ausgewiesen.

Auch Deutschland wies aus Solidarität vier russischen Diplomaten die Tür. Die beiden Anschlagsopfer konnten unterdessen schnell genesen und verließen das Krankenhaus. Ihr derzeiziger Verbleib ist nicht öffentlich bekannt.

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