Samstag, April 27, 2024
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Gewerkschaft warnt: Österreich fehlen bald 60.000 Lehrer

Gewerkschaftschef Paul Kimberger warnt vor einem gewaltigen Lehrermangel in Österreich. Schuld sei die neue Lehrer-Ausbildung: Viele seien nach dem Studium von den Unterrichtsbedingungen überrascht und hörten gleich wieder auf.

Im ÖSTERREICH-Interview sprach Kimberger von alarmierenden Zahlen: „Wir haben 50 Prozent weniger Studienanfänger und 60 Prozent Dropout-Rate während des Studiums.“

„Das ist auch volkswirtschaftlich völlig irre“, zitiert ihn oe24.at.

Der Gewerkschaftschef warnte vor einem riesigen Lehrermangel: „In den kommenden zehn bis zwölf Jahren fehlen uns 60.000 Lehrer.“

Allein in Wien gebe es derzeit schon 2600 Sonderverträge mit Lehrern, die etwa noch gar nicht mit ihrer Ausbildung fertig sind. Schuld daran sei die neue Lehrer-Ausbildung:

„Uns wurde mehr Praxisorientierung zugesagt, und zwar schon zu Beginn des Studiums, das ist leider nicht Realität geworden”. Viele seien nach dem Studium von den Unterrichtsbedingungen überrascht. Die sagen dann „Ich höre gleich wieder auf.”

Der Gewerkschafter plädiere dafür, die Ausbildung wieder zu verkürzen und an den Schulen für den Lehrberuf zu werben. 

Auch Deutschland ist mit einem Lehrermangel konfrontiert, der sich bis 2030 voraussichtlich noch verstärken wird. Im Oktober 2018 hieß es in einem Bericht der Kultusministerkonferenz (KMK):

„Deutschlandweit ist bei derzeit 798.200 hauptberuflichen Lehrkräften für den genannten Zeitraum mit einem durchschnittlichen jährlichen Einstellungsbedarf von rund 31.900 Lehrerinnen und Lehrern zu rechnen, was wiederum bedeutet, dass voraussichtlich im jährlichen Durchschnitt 700 Stellen nicht besetzt werden können.“

leo/ae

Quelle!:

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