Freitag, Mai 3, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturZeig’ mir deinen Hund und ich sag’ dir wer du bist!

Zeig’ mir deinen Hund und ich sag’ dir wer du bist!

In Deutschland leben fast zehn Millionen Menschen mit einem Hund. Das sind rund 15 Prozent der Erwachsenen über 14 Jahren, also keine Minderheit. Doch was für Menschen sind Hundehalter tatsächlich? Darüber gab es bisher nur Mutmaßungen. Das gängige Klischee bedient Vorstellungen von entweder altmodischen und wenig sozial eingestellten Mitbürgern oder von Hundebesitzern, die einkommens- und bildungsmäßig eher unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegen. Jetzt deckt eine umfassende Studie die Fakten auf.

Sie sind jünger als der Durchschnitt, oft selbständig, aktiv, familienorientiert und verfügen meist über ein gehobenes Einkommen: Hundehalter sind etwas besonderes. Vor allem die Besitzer von Rassehunden stellen eine gut situierte, selbstbewusste und anspruchsvolle Zielgruppe. So lauten zusammengefasst die jetzt vorgelegten Ergebnisse einer Studie über Deutschlands Hundefreunde. Im Auftrag des Verbandes für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) führte das Markt- und Sozialforschungsinstitut Sinus Sociovision, Heidelberg, eine Untersuchung auf der Basis von 24.600 repräsentativen Interviews durch (Verbrauchs- und Medienanalyse).

Dabei nahmen die Forscher unterschiedlichste Kriterien unter die Lupe: den Hundebesitz nach Rassen gegliedert, demografische Merkmale wie Alter, Bildung, Beruf, Einkommen und Wohnsituation sowie die verschiedenen Lebenswelten. Diese so genannten Milieus teilen Menschen je nach Lebensweise und -auffassung in zehn Gruppen ein, von den „Etablierten“ über „Konservative“ und „Bürgerliche Mitte“ bis zu „Experimentalisten“ und „Hedonisten“. Bei dieser Einteilung in Milieus spielen sowohl grundlegende Werte eine Rolle als auch Alltagseinstellungen zu Arbeit, Familie, Freizeit, Geld und Konsum.

Rassehunde haben die Schnauze vorn

Herausgekommen ist bei dieser Studie nicht nur ein simples Rechenexempel, sondern vor allem ein Profil der Hundehalter in Deutschland. Zunächst die hochgerechnete Statistik: In Deutschland leben rund 5,3 Millionen Hunde. 9,6 Millionen Bundesbürger (15 Prozent der Bevölkerung) über 14 Jahre leben folglich mit mindestens einem Hund zusammen. In fast jedem zehnten Haushalt ist ein oder sind mehrere Hunde zu finden.

Stellt sich die Frage: Welches ist des Deutschen liebster treuer Freund – eher der lustige Salz-und-Pfeffer-Mischling oder doch der elegante Pudel? Hier haben die Rassehunde klar die Schnauze vorn. Jeder Sechste lebt mit einem zertifizierten Vierbeiner eindeutiger Abstammung unter einem Dach, rund 5,78 Millionen zählen einen Rassehund zu ihren Familienmitgliedern. Etwa vier von zehn Hundefreunden (3,85 Millionen Menschen) dagegen ist die Geburtsurkunde wurscht, sie nennen einen Mischling ihr eigen.

Der Star unter den Rassehunden ist laut Sinus Sociovision der Deutsche Schäferhund. Über eine Million Menschen (1,05 Millionen) haben einen Hund dieser Rasse im Haushalt. Platz zwei der Rassehund-Hitliste besetzen Teckel mit 0,84 Millionen, es folgen Terrier-Rassen mit 0,75 Millionen sowie Retriever und Labrador-Rassen (0,66 Millionen). Etwas seltener finden sich Kleinhunde-Rassen, Hüte- und Hirtenhunde sowie Pudel in einem deutschen Haushalt.

Die Rassenpräferenz hängt vom Milieu ab

Dabei sind die Hunderassen keineswegs gleichmäßig über alle gesellschaftlichen Gruppen verteilt. Wer welchen Hund wählt, hängt stark vom Milieu ab, in dem jemand lebt, d.h. von seiner Grundorientierung, seiner Weltsicht und seinem Lebensstil. Auf Schäferhunde trifft man beispielsweise vorwiegend in der traditionellen Lebenswelt, das heißt, bei den „Konservativen“ und „Traditionsverwurzelten“. Einen Teckel findet man überdurchschnittlich häufig in den Milieus der Mitte, Kleinhunde und Terrier dagegen in den jungen Milieus. Deutsche Jagdhunde kennzeichnen das Segment der gehobenen etablierten Lebenswelt.

Hundebesitzer: oft mit Haus und Garten

Weil Hund und Einstellung so eng miteinander verknüpft sind, liegt der Schluss nahe, daß Hundehalter tatsächlich bestimmte Besonderheiten aufweisen. Ein Vergleich der Befragten mit der deutschen Bevölkerung ergab, daß Hundebesitzer, vor allem die Rassenhundehalter unter ihnen, in der Regel gut situiert, selbstbewusst und anspruchsvoll sind. Sie sind durchschnittlich jünger als die Gesamtbevölkerung und schwerpunktmäßig im Alterssegment 40 bis 60 Jahre angesiedelt. Selbständige, Freiberufler, aber auch Beamte und Facharbeiter sind deutlich überrepräsentiert, entsprechend höher als beim Durchschnitt ist damit auch das Einkommen. Zwei Drittel haben Wohneigentum und acht von zehn einen eigenen Garten.

Was Hundehalter außerdem vom Bevölkerungsdurchschnitt abhebt, ist ihre Orientierung hin zur Familie („viel mit der Familie gemeinsam unternehmen“). Auch das Bedürfnis nach einem gesunden ausgeglichenen Leben („Körper und Seele in Einklang bringen“) ist hier stärker ausgeprägt. Hundehalter sind kommunikativer und mehr nach außen orientiert als der Rest der Bevölkerung (Typologie der Wünsche 2002/03 Trend, 8.525 Fälle).

Rassehundehalter = Elite ?

Wie die Studie weiter belegt, werden in Deutschland Rassehunde vor allem in den gesellschaftlichen Leitmilieus gehalten. Im Hundekörbchen von „Etablierten“ und „Postmateriellen“ finden sich überdurchschnittlich viele Stammbaum-Abkömmlinge. Das legt nahe, daß Rassehunden ein gewisser Statuswert zukommt. Darüber hinaus zeichnet sich das charakteristische Rassehunde-Milieu durch hohes Qualitätsbewusstsein, die Lust am Authentischen, Kennerschaft und Stilgefühl, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sowie eine umwelt- und gesundheitsbewusste Lebensweise aus. Beruflich gesehen sind leitende Positionen überrepräsentiert, nicht selten ist Vermögen vorhanden. Rassehundehalter gestalten gerne ihre Freizeit aktiv, sind sportlich und kulturell interessiert. (mara/vg) Quelle: ZZA

Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 5)Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 10)

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »