Samstag, Mai 4, 2024
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Erste Joghurts mit Stevia-Süße erhältlich

Danone-Entwickler: “Geschmacksproblem mit Erfolg gelöst”

Wien – Die erste Molkereiprodukt-Serie mit Stevia-Süße hat soeben Danone http://danone.com auf den Markt gebracht. Mit seiner Marke “DanVia” launcht der Lebensmittelkonzern in Österreich mit Vertriebspartner Alpenmilch Salzburg http://milch.com Molken und Joghurts in sieben Geschmackssorten mit dem Süßstoff, den die EU im November zugelassen hat. Robert Kunkel, Entwicklungsingenieur der Danone Forschung Zentraleuropa, erklärt im Interview anlässlich der Produktpräsentation in Wien am heutigen Dienstag die Probleme und Chancen der natürlichen Zucker-Alternative.

Nachgeschmack als Hürde

Stevia wurde in Japan bereits in den 70er-Jahren eingesetzt, in Europa für bestimmte Produkte erstmals 2008 in Frankreich und der Schweiz, ehe im November 2011 die EU-weite Zulassung folgte. Extrakte aus den getrockneten Blättern der Pflanzen sind für die Süßwirkung verantwortlich. Als wichtigste Vorteile kann Stevia vorweisen, dass sie ohne Kalorien auskommt, keinen Karies verursacht und auch für Diabetiker geeignet ist. Ein Nachteil ist der gewöhnungsbedürftige, herb-bittere Nachgeschmack in der Naturform.

“Größte Herausforderung war, den Nachgeschmack und die zu starke Süße von Stevia in den Griff zu bekommen”, verdeutlicht auch der Danone-Entwickler. Stevia süßt 250-Mal stärker als Zucker, weshalb man in der Dosierung äußerst genau vorgehen muss – Stevioglykoside machen weniger als 0,1 Prozent des Joghurts aus. Die EU ist bei den als unbedenklich eingestuften Höchstgrenzen strikt – vier Milligramm Tagesdosis pro Kilogramm Körpergewicht sollte man höchstens verzehren. Kunkel hält diese Menge für großzügig bemessen, mache doch mehr ohnehin kaum Sinn – “aus Geschmacksgründen”.

Ohne Zucker und künstliche Süße

Die Geschmacksfrage wurde mit Erfolg gemeistert, zeigt ein erster Test des Produkts, wenngleich Unterschiede zum gewohnten Zuckergeschmack durchaus auffallen. Statt den üblichen elf bis 14 Prozent Zucker kommen die DanVia-Joghurts mit bloß 3,9 bis 5,0 Prozent aus, was auf den Milch- und Fruchtzucker – als Geschmackssorten sind bisher Erdbeere, Marille, Vanille und Kirsche vertreten – zurückgeht. “Da der aktuelle Zuckerkonsum der Bevölkerung weit über der WHO-Empfehlung liegt, kann Stevia einen wichtigen Beitrag zur Reduktion leisten”, so Petra Burger, Ernährungswissenschafterin bei Danone.

Warten auf das Echo

Mit der Stevia-Produktreihe will Danone in Österreich vorerst “einen zweistelligen Millionenbetrag Umsatz” erreichen, auch ein Export ist denkbar. Einiges spricht dafür, dass die Alpenrepublik Danones Versuchsland für den Anklang des Stevia-Joghurts ist. “Österreich bietet einen überschaubaren Markt mit guten Kapazitäten und Partnern, wodurch das Risiko gering bleibt. Die nächsten Monate entscheiden, ob auch andere Länder das Konzept übernehmen”, betont auch Kunkel.

Vor einem Problem, das alle Stevia-Produkte betrifft, ist auch Danone nicht gefeit: Die aus Paraguay stammende Stevia-Pflanze wächst in Europa nicht und muss importiert werden, zudem ist auch die aufwendige Verarbeitung ein Preistreiber. Die DanVia-Joghurts kommen in Österreich mit einem unverbindlich empfohlenen Packungspreis von 0,89 Euro für 180 Gramm auf den Markt. “Angesichts der hohen Rohstoffkosten wird es schwierig sein, Stevia-Joghurts in Deutschland, wo die Joghurt-Preislatte deutlich niedriger liegt, zu positionieren”, erklärt der Danone-Experte. Abzuwarten bleibt auch, wie sich die Bewerbung eines Joghurts ohne Zucker oder künstliche Ersatzstoffe auf das Image herkömmlicher Joghurts auswirkt. (Ende)

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