Samstag, Mai 4, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturJapan wird Wale wieder kommerziell jagen – Umweltschützer besorgt

Japan wird Wale wieder kommerziell jagen – Umweltschützer besorgt

Am kommenden Montag tritt Japan offiziell aus der Internationalen Walfangkommission aus und nimmt die kommerzielle Waljagd wieder auf.

Während sich Japan an diesem Freitag und Samstag als Gastgeber des G20-Gipfels in der Stadt Osaka präsentierte, trafen seine Walfänger im hohen Norden des Landes die letzten Vorbereitungen zur großen Jagd. An diesem Montag wollten sie vom Hafen Kushiro mit wehenden Fahnen in See stechen.

Zwar hat Japan schon bisher jedes Jahr Hunderte Wale getötet – nach offizieller Darstellung zu „wissenschaftlichen Zwecken”, was trotz des seit 1986 geltenden Moratoriums erlaubt ist. Doch nun beginnt die drittgrößte Volkswirtschaft erstmals seit drei Jahrzehnten wieder mit der kommerziellen Jagd auf die Meeressäuger. Da mag es aus aller Welt noch so viel Kritik geben.

„Wir wollen unsere Kultur der Waljagd wieder aufleben lassen“, frohlockt der Bürgermeister der alten Walfangstadt Shimonoseki.

Auch aus seinem Hafen sollen Walfangschiffe in See stechen. Fortan will man sich auf Japans eigene territoriale Gewässer und exklusive Wirtschaftszone beschränken. Wie aus der Regierung verlautete, stehen auf der Abschussliste Zwerg-, Sei- und Brydewale.

Wurden in den 1960er Jahren rund 200.000 Tonnen jährlich in Japan gegessen, kamen aus dem „wissenschaftlichen Walfang“ zuletzt noch rund 5000 Tonnen jährlich auf den Markt. Obwohl noch keine genauen Fangzahlen bekannt sind, schätzen Walfänger das Angebot im Zuge der nun bevorstehenden Aufnahme der kommerziellen Jagdnächstes Jahr auf etwa 2000 Tonnen. Die vergleichsweise geringe Menge könnte damit zusammenhängen, dass Japan seine bisherige „Forschungsjagd“ in der Antarktis einstellen wird.

Der für Umwelt zuständige EU-Kommissar Karmenu Vella zeigte sich in einem Interview mit der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo jedoch darüber besorgt, dass es nun auch noch zu verstärkten Exporten von Walprodukten nach Japan aus Island und Norwegen kommen könnte.

msch/ae/dpa

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