Sonntag, April 28, 2024
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Jeder Vierte in Deutschland wirft Medien Manipulation vor – Studie

Seit Jahren kursieren Begriffe wie „Lügenpresse“ in Deutschland, um gegen die etablierten Medien Stimmung zu machen – tatsächlich vertraut ein großer Teil der Menschen in Deutschland einer Studie zufolge weiter den etablierten Medien, auch wenn sich ein fester Kern an Kritikern herausgebildet hat, schreibt „Der Spiegel“ (Mittwoch).

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Publizisten der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität. Demnach gaben 44 Prozent der Befragten an, Medien in wichtigen Fragen zu vertrauen — das ist der höchste gemessene Wert der Studienreihe, im Jahr 2017 waren es noch 42 Prozent, heißt es in dem in der Online-Ausgabe des Magazins veröffentlichten Beitrag.

Die Kritiker hingegen verurteilten die Medien pauschal und seien überdurchschnittlich häufig an den Rändern des politischen Spektrums zu finden; immerhin jeder vierte Befragte wirft den Medien demnach gezielte Manipulation vor. Konkret stimmten 25 Prozent der Aussage zu: „Die Medien arbeiten mit der Politik Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren.“ Ein Jahr zuvor waren das nur 20 Prozent gewesen, 2016 aber auch schon mal 27 Prozent. 

Die Studie belegt den Mainzer Publizisten zufolge auch eine zunehmende Entfremdung zwischen Menschen und Medien. 27 Prozent der Befragten waren der Auffassung, dass die Medien den Kontakt zu den Menschen verloren haben. Ein Jahr vorher waren es lediglich 18 Prozent gewesen. Von 36 auf 43 Prozent stieg die Zustimmung für die Aussage, dass Medien gesellschaftliche Zusammenhänge anders darstellen, als es die Bürger im eigenen Umfeld wahrnehmen.

Die Vertrauenswerte variieren je nach Medienart stark: Nur 21 Prozent vertrauten den Nachrichten auf Seiten von Suchmaschinen (2017: 23), nur vier Prozent den Nachrichten in sozialen Netzwerken (2017: drei). Am höchsten sind die Vertrauenswerte beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem 65 Prozent vertrauen (2017: 72 Prozent, 2016: 69), gefolgt von Regionalzeitungen mit 63 Prozent. Überregionale Zeitungen landen bei 49 Prozent; die Studie zeigt hier auch, dass viele Menschen diese Gattung offenbar nicht mehr selbst konsumieren: 22 Prozent der Befragten enthalten sich eines Urteils über die überregionalen Zeitungen — eine Entwicklung, die wohl auch die ökonomischen Krise der Printbranche spiegelt.

Für die Studie wurden im Oktober und November 2018 insgesamt 1.200 Bürger ab 18 Jahren in einer repräsentativen Telefonumfrage befragt.

Quelle!:

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