Samstag, April 27, 2024
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Justizministerin Lambrecht: Hass gegen Juden ist „Schande für unser Land“

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat den Angriff auf einen jüdischen Studenten vor einer Hamburger Synagoge als „widerliche Attacke“ verurteilt.

„Der Hass gegen Jüdinnen und Juden ist eine Schande für unser Land“, sagte sie am Montag laut Mitteilung in Berlin. Der Rechtsstaat müsse alles tun, um jüdisches Leben zu schützen. „Wir müssen uns der Hetze noch entschiedener entgegenstellen und stärker für die Betroffenen von Hass und Gewalt da sein.“

Dem Opfer wünschte sie baldige und vollständige Genesung, viel Kraft und „die Solidarität von uns allen“.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, verurteilte die Attacke scharf. „Dass ein Mann auf dem Weg zum Gebet in seiner Gemeinde Opfer eines brutalen Angriffs wird, hat mich zutiefst erschüttert“, sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Montag). „In diesen Tagen steht der Attentäter von Halle vor Gericht. Dieser erneute Anschlag an einem jüdischen Feiertag macht noch einmal deutlich, wie wichtig eine Debatte über den tief sitzenden Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft, seine Hintergründe und die erforderlichen Gegenmaßnahmen ist.“

Mann in Militärkleidung attackiert jüdischen Studenten vor Hamburger Synagoge

Ein 26-Jähriger, der durch das Tragen einer Kippa als Jude erkennbar war, war am Sonntagnachmittag nahe der Synagoge in Hamburg attackiert und erheblich verletzt worden.

Ein 29 Jahre alter Mann in militärischer Kleidung hat Medienberichten zufolge den jüdischen Studenten mit einem Klappspaten angegriffen und am Kopf verletzt. Der Student ist aber außer Lebensgefahr. Er konnte sich den Angaben zufolge in Sicherheit bringen und wurde bis zum Eintreffen von Rettungskräften von Passanten erstversorgt. Der Angreifer wurde festgenommen.

Das Motiv des Angreifers mit kasachischen Wurzeln war zunächst unklar. Laut der Polizei hatte der Mann mit Wohnsitz in Berlin allerdings einen „extrem verwirrten Eindruck“ gemacht. Es sei sehr schwierig, ihn zu vernehmen, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend.

Es sei unklar, woher der Mann die militärisch wirkende Kleidung habe, die er bei der Tat mit einem Klappspaten am Sonntagnachmittag trug. 

Anschlag in Halle 2019

Der Vorfall passierte nur wenige Tage vor dem Jahrestag des Anschlages in Halle. Am 9. Oktober 2019 hatte der schwer bewaffnete Rechtsextremist Stephan Balliet versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen und ein Massaker unter 52 Besuchern anzurichten. Als ihm dies nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Dönerimbiss einen 20 Jahre alten Gast. Auf seiner Flucht verletzte der Deutsche mehrere Menschen teils sehr schwer. Gegen ihn läuft am Oberlandesgericht Naumburg der Prozess.

sm/dpa

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