Montag, April 29, 2024
StartPolitikEuropaKeine Nachfolge für G36: Sturmgewehre für Bundeswehr offenbar im Test gescheitert

Keine Nachfolge für G36: Sturmgewehre für Bundeswehr offenbar im Test gescheitert

Die Bundeswehr ist bei der Anschaffung neuer Sturmgewehre Medienberichten zufolge auf unerwartete Probleme gestoßen: Bei ersten Tests der von verschiedenen Herstellern angebotenen Waffen genügte keines den Anforderungen der Streitkräfte.

Eine Vergleichserprobung habe ergeben, „dass keines der angebotenen Produkte alle durch den öffentlichen Auftraggeber zwingend geforderten Leistungen erfüllt“, berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf ein „vertrauliches Schreiben“ des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) an das Verteidigungsministerium.

Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte demnach entschieden, das Sturmgewehr G36, aktuell die Ordonnanzwaffe der Bundeswehr, auszumustern und 2021 durch ein Nachfolgemodell zu ersetzen. Das internationale Vergabeverfahren für die neuen Gewehre begann im April 2017 mit einer Definition der geforderten Leistungsdaten. Im September 2017 wurden Rüstungsunternehmen aufgefordert, Angebote abzugeben. Im Februar 2018 endete die Angebotsfrist.

Seitdem wurden sogenannte „vorvertragliche Vergleichserprobungen“ der angebotenen Gewehre durchgeführt. Dabei „stellte sich wider Erwarten heraus, dass die Erfüllung einzelner Muss-Forderungen durch die vorgestellten Sturmgewehre nicht erbracht werden konnte“, zitiert das Blatt aus dem vertraulichen Papier. Den Unternehmen sei eine Frist bis zum 15. Februar 2019 eingeräumt worden, um die Mängel zu beseitigen. Anschließend müssen die Gewehre erneut geprüft werden. Dadurch verzögere sich „das Projekt um etwa acht Monate.“

Darüber hinaus bezweifle der Bundesrechnungshof, dass die in der Ausschreibung geforderte Durchschlagsleistung der Gewehre grundsätzlich den Anforderungen der Bundeswehr genügt, so die Zeitung. Die Rechnungsprüfer begründen ihre Zweifel mit einer „Studie des Heeres“ und „Forderungen“ der Streitkräftebasis. Die Unternehmen hätten ausschließlich Angebote für Gewehre mit dem Kaliber 5,56 Millimeter vorgelegt. Einige Teilstreitkräfte forderten dagegen eine zumindest teilweise Ausstattung mit dem größeren 7,62-Millimeter-Kaliber.

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