Köln/Heidenheim – Hauptsache auf die AfD einprügeln, egal was kommt. Das ist scheinbar auch das Motto der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Sie wirft laut einem Bericht des Domradios der AfD „geistigen Diebstahl“ und „Ideenklau bei Rentenmodell“ vor. Doch das von der AfD angepriesene „Cappuccino-Modell“ einem Mix aus unterschiedlichen Finanzierungsquellen gibt es auch in den Niederlanden. An diesem Modell hat sich nach eigenen Angaben die KAB orientiert. Wohl nach dem scheinheiligen Motto: Quod liced Jovi, not licet bovi. (Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt) In Wahrheit reiht sich die KAB in ein Linksbündnis ein, dass heute in Heidenheim gegen den Parteitag der AfD Stimmung macht und zu Protesten aufgerufen hat.
Ausgestattet mit kirchlicher Abgehobenheit und Unfehlbarkeit sprach der KAB-Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann Angesichts des AfD-Rentenmodells vom „unverschämten Versuch“ einer „sozialpolitisch gesichtslosen Partei“, mit fremden Federn auf Wählerfang zu gehen.
Richtigstellung:
Die KAB ist wie im Text steht eine Katholische Arbeitnehmer-Bewegung und nicht die Kirchengewerkschaft!
Vorgestellt hat das Rentenmodell die Initiatorin von „Kandel ist überall“ AfD-Landtagsabgeordneten Christina Baum und Emil Sänze. Die beiden hatten vor dem heute stattfindenden Landesparteitag in Heidenheim ein sogenanntes Cappuccino-Modell in einer Broschüre präsentiert hatten.
Unter dem Motto „Gerechte Alterspension für alle – aus der AfD kommt die Lösung“, wirbt die Partei für eine bedingungslose Sockelpension, die durch eine Erwerbstätigenpension unter Berücksichtigung von Kindern und Ehrenamtsengagement sowie durch private Altersvorsorge ergänzt wird.
Das sehr allgemeingehaltene Modell wird nun als Ideenklau bezeichnet. Dabei stammt nicht einmal der Name aus der Feder der kirchlichen Gewerkschaft. So muss auch Domradio bekennen: „Allerdings wird der Name Cappuccino-Modell auch für das niederländische Rentensystem verwendet. Dieser Vorschlag sieht ebenfalls drei Säulen vor: eine Grundrente, eine betriebliche Altersversorgung mit sogenannten Branchenpensionsfonds und die private Altersvorsorge etwa über Lebensversicherungen.“ Am Ende heißt es sogar, dass sich die KAB bei ihrem Rentenmodell an niederländischen und Schweizer Vorbildern orientiert hat.
Linksbündnisse machen Stimmung gegen AfD-Parteitag
Dass die Angriffe der KAB gegen die AfD gerade jetzt im Vorfeld des Parteitages in Heidenheim stattfinden ist kein Zufall. Seit Tagen machen der DGB und andere Linksbündnisse Stimmung gegen die demokratisch gewählte Partei. Laut Heidenheimer Nachrichten haben sich zahlreiche Vereinigungen und Institutionen zusammengeschlossen, um heute gegen den AfD-Landesparteitag zu demonstrieren, der im Kongress-Centrum auf dem Schlossberg stattfinden soll. Neben dem DGB sind auch zahlreiche Einzelgewerkschaften dabei, SPD, Linke, Grüne, DKP und etliche größere und kleinere Vereinigungen aus der gesamten Region wie der Georg-Elser-Arbeitskreis, die JugendkulturInitiative Esperanza aus Schwäbisch Gmünd und verschiedene andere. Der Demonstrationszug startete um 9.30 Uhr. Gegenüber der AfD-Tagungsstätte am Kongresszentrum sollte gegen 11 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden, auf der unter anderem der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Grath, die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, sowie Saskia Jürgens (Linke und Bündnis Aufstehen gegen Rassismus) als Redner aufgetreten sind. Das Ende der Kundgebung gegen die Meinungsfreiheit und demokratische Vielfalt war gegen 12.30 Uhr geplant. (KL)
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