Montag, April 29, 2024
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Kurz vor Abkommen: Trump sagt Friedensgespräche mit Taliban ab

Mit einem unerwarteten Tweet hat US-Präsident Donald Trump anstehende Friedensverhandlungen mit der afghanischen Taliban-Bewegung abgesagt. Dieser Schritt erfolgte inmitten von Hoffnungen, dass bald ein Abkommen zwischen der Taliban und den USA geschlossen würde.

Trump schrieb am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, er habe ursprünglich für diesen Sonntag in der Präsidentenresidenz Camp David (US-Bundesstaat Maryland) geheime Treffen mit den Taliban und – getrennt davon – mit Afghanistans Präsident Aschraf Ghani geplant. Wegen eines tödlichen Anschlags in der afghanischen Hauptstadt Kabul, bei dem auch ein US-Soldat ums Leben kam, habe er die Treffen und damit die Friedensverhandlungen jedoch abgesagt.

„Um ihren Einfluss auszubauen, bekannten sie sich zu der Attacke in Kabul, die einen unserer großen Soldaten sowie elf andere Menschen tötete“, erklärte Trump.

Der US-Staatschef erörterte, dass, wenn seine afghanischen Gesprächspartner während der Friedensverhandlungen keinen Waffenstillstand einhalten könnten, sie nicht die Fähigkeit hätten, ein sinnvolles Abkommen mit Washington zu vereinbaren.

Ob dies das endgültige Aus für die Verhandlungen ist oder diese nur ausgesetzt sind, blieb zunächst unklar.

Friedensgespräche zwischen USA und Taliban

Die USA und die Taliban sprechen seit Juli 2018 über eine politische Lösung des bald 18 Jahre dauernden Konflikts in Afghanistan. Der US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad hatte am Montag gesagt, man habe sich „grundsätzlich“ auf ein Abkommen geeinigt. Die Einigung sei aber erst endgültig, wenn sich Trump damit einverstanden erkläre. Sollte Trump zustimmen, könne das Abkommen in den kommenden Tagen verkündet werden. Nun kam alles anders.

Bei den Gesprächen ging es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban, dass Afghanistan kein sicherer Hafen für Terroristen wird. In der Folge sollten innerafghanische Friedensgespräche geführt werden. Bisher hatten sich die Taliban geweigert, mit der Regierung in Kabul zu sprechen, die sie als „Marionette“ des Westens betrachten. Auch ein Waffenstillstand war Thema.

Die Amerikaner waren in Afghanistan nach den Flugzeugattentaten von Al-Kaida in den USA am 11. September 2001 einmarschiert. Al-Kaida hatte damals ihre Zentrale in Afghanistan. Die verheerenden Anschläge jähren sich in der kommenden Woche zum 18. Mal.

msch/sb/dpa

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