Montag, April 29, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturLange nichts mehr gehört: Spaghettimonster-Kirche beschwert sich beim Gerichtshof für Menschenrechte

Lange nichts mehr gehört: Spaghettimonster-Kirche beschwert sich beim Gerichtshof für Menschenrechte

Die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V.“ (FSM) hat beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg Beschwerde eingelegt. Die Beschwerde: Sie werde in Deutschland diskriminiert.

„Das Monster steht vor den Toren des Europäischen Gerichtshofes der Menschenrechte in Straßburg, und das gleich drei mal“, teilen die Pastafaris auf ihrer Homepage in einer Pressemitteilung mit. Zuerst habe die polnische Kirche beim EGMR Beschwerde eingereicht, vor drei Wochen dann die Niederländer, jetzt die FSM Deutschland.

„Der Beschwerdeführer sieht sich selbst als Weltanschauungsgemeinschaft und möchte von seinem Recht auf Weltanschauungsfreiheit Gebrauch machen und seine weltanschaulichen Rituale praktizieren. Dieser Status wird ihm von deutschen Gerichten jedoch abgesprochen und die Ausübung seiner Weltanschauungsfreiheit in Teilen verweigert. Auch findet eine Diskriminierung gegenüber Religionsgemeinschaften in Bezug auf die Gewährung von Privilegien statt“, heißt es laut des FSM-Rechtsanwalts.

Im Unterschied zu den Kollegen in Polen und den Niederlanden fordern die deutschen Pastafari nicht die Anerkennung als Religion: „Wir geben offen zu, dass wir die Lehre vom Spaghettimonster nur als Stilmittel benutzen, um unsere eigentliche Absicht, die Förderung des evolutionären Humanismus, besser umsetzen zu können.“

Mutter des Rechtsstreits waren Schilder am Ortseingang von Templin, die die FSM-Gemeinde dort 2014 anbrachte, um  – wie die evangelische und katholische Kirche – auf ihren Gottesdienst, im FSM-Fall die „Nudelmesse“, aufmerksam zu machen. Der Landesbetrieb Straßenwesen hängte die Schilder ab, die FSM-Gemeinde klagte gegen den Landesbetrieb.

Der FSM gehe es vor allem darum, dass „religiöse und wissenschaftlich orientierte Weltanschauungen“ gleichgestellt werden. Weder das Landesgericht noch das Oberlandesgericht habe sich damit vertieft beschäftigt, dass die Pastafari eine Weltanschauungsgemeinschaft seien.

Die FSM will in Straßburg erreichen, dass sie als eine eigenständige „Konfession“ der Weltanschauung des evolutionären Humanismus bewertet wird. Kritik an Religion und Dogmatismus sei ein integraler Bestandteil humanistischer Weltanschauungen. (SB)

@jouwatch

Quelle!:

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