Montag, April 22, 2024
StartPolitikEuropaLehrer fliegt wegen Nazi-Tattoos raus - danach bearbeitet er „Migrationsangelegenheiten“

Lehrer fliegt wegen Nazi-Tattoos raus – danach bearbeitet er „Migrationsangelegenheiten“

Brandenburg: Nachdem ein Lehrer der Albert-Schweitzer-Oberschule in Hennigsdorf bei einem Ausflug seinen von Nazi-Tatoos gezierten Oberkörper gezeigt hatte, musste er nun diesen Sommer die Lehranstalt nach einem Rechtsstreit verlassen.

Am Freitag bestätigte der stellvertretende Leiter des staatlichen Schulamtes Neuruppin, Conrad Gimpel, gegenüber der „Märkischen Oderzeitung“ (MOZ), dass der Pädagoge aus der Lehranstalt, die übrigens den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt, endgültig „rausgeflogen“ sei.

„Da zwischen Herrn K. und dem Land Brandenburg derzeit mehrere Rechtsstreitigkeiten anhängig sind, wurde er aus dem aktiven Unterricht genommen“, fügte Gimpel hinzu.

Der Fall wird seit Mitte des vergangenen Jahres behandelt, nachdem der Lehrer sich während einer Schulveranstaltung am Bernsteinsee in Velten etwa zwei Stunden lang mit freiem Oberkörper gezeigt haben soll. Auf Fotos, die der MAZ-Redaktion vorliegen, seien auf seiner Brust drei Nazi-Symbole und Schriftzüge zu sehen: Auf dem Bauch sei der Wahlspruch der Schutzstaffel (SS) „Meine Ehre heißt Treue“ zu erkennen, links auf der Brust soll eine „Schwarze Sonne“ tätowiert sein – ein Kreis, der aus drei übereinander gelegten Hakenkreuzen besteht. Rechts sei das Symbol der „Wolfsangel“ zu sehen.

Der Fall sei aber lange für die Öffentlichkeit geheim gehalten worden. Trotz der Tatsache, dass der Lehrer offenbar nicht mehr direkt am Unterricht teilnehmen konnte, sei er seit dem 31. Juli 2019 vom Schulamt vorübergehend im Bereich „Migration“ eingesetzt worden. Grund seien „personelle Engpässe“ gewesen, erklärt Gimpel.

Dabei sei der Lehrer nach MOZ-Angaben unter der telefonischen Durchwahlnummer „88“ zu erreichen gewesen – eine Zahl, die im rechtsextremen Milieu als getarnter Hitlergruß verwendet wird. Das Schulamt ließ jedoch verlauten, dass dem Lehrer seinerzeit das letzte freie Büro zugeteilt worden sei, „das auch vorher bereits die Durchwahl 88“ hatte. Das Schulamt habe die Telefonnummer dann jedoch geändert.

Der Mann selbst wollte sich zu den Ermittlungen bisher nicht äußern und soll mittlerweile im Bereich „Konzeptionsentwicklung für Fachdidaktik/Fortbildung“ arbeiten.

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