Donnerstag, März 28, 2024
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Luisa Neubauer sieht Corona-Pandemie nur als Protestpause

Berlin – Luisa Neubauer, eine der Frontfrauen der Fridays for Future, sieht die Corona-Pandemie allenfalls als Unterbrechung der massenhaften Klimaproteste. „Menschen, die 2019 auf die Straße gegangen sind und gesagt haben, wir wollen was fürs Klima tun, sagen ja jetzt nicht: Ich find`s blöd“, sagte die 24-Jährige der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe). Vielmehr registriere die Bewegung derzeit sehr genau, was im Kampf gegen eine Krise alles möglich sei.

„Um diese Art Krisenbewältigung später einfordern zu können.“ Offenbar fehlten der Politik die Anreize, beim Klima ähnlich vehement vorzugehen wie in der Coronakrise, so Neubauer. „Manchmal hat man den Eindruck, es passiert gar nichts, bevor nicht der letzte Baum vorm Kanzleramt in Flammen steht. Bildlich gesprochen, natürlich.“ Dies sei „crazy“ in einer Krise, deren Tragweite sich schon bei oberflächlicher Recherche offenbare. Als gewählte Abgeordnete Im Bundestag sieht sich Neubauer selbst noch nicht.

Gleichwohl begrüßte sie die Ankündigung einiger Mitstreiterinnen und Mitstreiter, bei der nächsten Bundestagswahl antreten zu wollen. „Die Idee ist, dass die first mover im Bundestag begleitet werden von einer Öffentlichkeit, die den Druck aufrecht erhält.“ Der Schwerpunkt der Fridays for Future bleibe der Protest auf der Straße.

Für kommenden Freitag ist der nächste Aktionstag angekündigt. Neubauer ist das mittlerweile bekannteste Gesicht der Klima-Bewegung in Deutschland. Ihr Leben hat das durchaus verändert. Zwar sei sie immer noch in einer privilegierten Lage. „Ich habe aber auch schon zu oft Gefährdungsprotokolle gelesen und zu oft mit dem LKA telefoniert, als dass ich sagen könnte: Ja, klar, lass uns wild und frei durch die Welt springen, wir gucken mal, was dabei rumkommt.“ Teils werde von ihr auch „eine Art Messias-Leben erwartet – sozusagen als Eintrittsbedingung, mich für etwas einsetzen zu dürfen“. Das sei irritierend.

(dts Nachrichtenagentur)

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