Montag, April 29, 2024
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Macron bescheinigt der Nato „Hirntod“

Emmanuel Macron hat den Staatenbund wenige Wochen vor dem Nato-Gipfel in die Mängel genommen. Einer der Kritikpunkte seien fehlende Absprachen, sagte er im Interview mit der britischen Zeitung „The Economist“, das am Donnerstag veröffentlicht wurde.

„Was wir derzeit erleben, ist der Hirntod der Nato“, so der französische Präsident im Interview.

Außerdem gebe es „keinerlei Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren Nato-Verbündeten“. Seiner Meinung nach wenden sich die Vereinigten Staaten immer mehr von Europa ab.

Europa würde somit „am Rande des Abgrunds“ stehen, und müsste sich strategisch als eine geopolitische Macht sehen, sonst könnten „wir nicht mehr die Kontrolle über unser Schicksal haben“.

Ob der Nato noch Vertrauen geschenkt werden kann?

Zudem lege der Nato-Bündnispartner Türkei ein „unkoordiniertes, aggressives“ Vorgehen in einem Bereich an den Tag, in dem die Sicherheitsinteressen aller berührt würden. Damit deutete er auf die türkische Militäroffensive gegen die Kurden in Nordsyrien an.

Bei der Frage, ob Macron immer noch an die Wirksamkeit des Artikel fünf des Nato-Vertrags glaube, sagte er: „Ich weiß es nicht.“ Im Artikel ist die Beistandsgarantie auf Nato-Mitglieder festgelegt. Im Klartext: Ein Angriff auf ein Nato-Mitglied würde als Angriff auf das Bündnis und somit auf alle Mitglieder angesehen werden.

Das Interview von Emmanuel Macron wurde einige Wochen vor dem Nato-Gipfel Anfang Dezember in London veröffentlicht. Das Bündnis feiert dieses Jahr den 70. Jahrestag seiner Gründung.

dg/ae

Quelle!:

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