Samstag, April 27, 2024
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Mit Hilfe Schweizer Banken: 12.000 Nazis in Argentinien finanziert?

Ermittler haben in Argentinien eine Liste mit den Namen von 12.000 in Argentinien lebenden Nazis in einem alten Lagerraum entdeckt. Wissenschaftler glauben, dass viele der aufgelisteten Schweizer Bankkonten Gelder von jüdischen Opfern hatten.

Dutzende Kriegsverbrecher des nationalsozialistischen Regimes, darunter etwa Josef Mengele und der für die Deportation von Juden in die Vernichtungslager der Nazis zuständige Adolf Eichmann, haben sich nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien abgesetzt und lebten dort teilweise unter falscher Identität. Nun ist in Argentinien eine Liste mit den Namen von 12.000 Nazis aufgetaucht, die dort ab den 1930er Jahren gelebt haben sollen, berichtet unter anderem die britische Rundfunkanstalt BBC. Das Simon Wiesenthal Center, ein in den USA ansässiges Institut, das dafür bekannt ist, Nationalsozialisten aufzuspüren, veröffentlichte einige Seiten der Namensliste mit dem Hinweis, dass viele der erwähnten Personen  Schweizer Bankkonten hätten. In einer Erklärung schrieb das Zentrum:

„Wir glauben, dass sich auf diesen lange ruhenden Konten Geld befand, das den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus gestohlen worden war.“

Geld jüdischer Opfer bei der Credit Suisse?

Die Liste der Namen wurde von einem argentinischen Ermittler, Pedro Filipuzzi, in einem alten Lagerraum in Buenos Aires gefunden. Es wird vermutet, dass viele der im Dokument genannten Personen Geld auf Bankkonten der „Schweizerischen Kreditanstalt“ überwiesen hatten. Die „Schweizerische Kreditanstalt“ ist seit 1997 als Credit Suisse Group bekannt.

Nachdem das nationalsozialistische Deutschland 1935 rassistische Gesetze eingeführt hatte, begann es mit der Aneignung jüdischen Eigentums, und es wurde viel Geld auf Schweizer Bankkonten überwiesen. In den 1930er Jahren wurde Argentinien größtenteils von einem nationalsozialistischen Militärregime regiert. Als der Anti-Nazi-Präsident Roberto Ortiz 1938 die Macht übernahm, gründete er die „Sonderkommission zur Erforschung anti-argentinischer Aktivitäten“. Diese Kommission nahm bei einem Überfall auf die „Nazi-Unión Alemana de Gremios“ Dokumente in Besitz, die die kürzlich wiederentdeckte Liste enthielten. 1943 kam in Buenos Aires ein nationalsozialistisches Regime an die Macht und es wurde davon ausgegangen, dass die von der Kommission beschlagnahmten Erkenntnisse verbrannt worden waren.

Die Liste der Namen wurde von einem argentinischen Ermittler, Pedro Filipuzzi, in einem Lagerraum im ehemaligen Hauptquartier der Nazis in Buenos Aires gefunden. In einer Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte die Credit Suisse, sie werde die Angelegenheit erneut untersuchen. Zuvor arbeitete die Bank von 1997 bis 1999 mit der Volcker-Kommission zusammen, die ruhende Schweizer Bankkonten der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung untersuchte.

Quelle!:

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