Montag, Mai 6, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturMord an 17-Jähriger in Sankt Augustin: Zehn Jahre Jugendhaft für Angeklagten gefordert

Mord an 17-Jähriger in Sankt Augustin: Zehn Jahre Jugendhaft für Angeklagten gefordert

Im Mordprozess um den Tod einer 17-Jährigen in einer städtischen Unterkunft in Sankt Augustin bei Bonn hat die Staatsanwältin zehn Jahre Haft gefordert. Das ist die höchste Jugendstrafe, die verhängt werden kann. Das teilte ein Sprecher des Bonner Landgerichts am Dienstag mit.

Laut Anklage soll ein zur Tatzeit wohl 17-jähriger Deutsch-Kenianer das Mädchen in der Nacht zum 1. Dezember 2018 in seinem Zimmer vergewaltigt und anschließend zur Vertuschung der Tat erstickt haben. Der Angeklagte hatte das Mädchen tags zuvor kennengelernt und in die Obdachlosenunterkunft mitgenommen. Nach dem sexuellen Übergriff soll die aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz stammende 17-Jährige gedroht haben, ihn bei der Polizei anzuzeigen. Daraufhin – so die Staatsanwältin – habe der Angeklagte das Mädchen getötet.

Körperverletzung mit Todesfolge

Die Nebenklagevertreter von Mutter, Vater und Schwester der Getöteten haben sich dem Plädoyer der Staatsanwältin angeschlossen. Die Verteidiger des Angeklagten gehen weder von einer Vergewaltigung noch von einer vorsätzlichen Tötung aus, sondern haben auf Körperverletzung mit Todesfolge plädiert. Die Strafhöhe stellten sie in das Ermessen des Gerichts.

Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Der Prozess vor dem Bonner Jugendschwurgericht findet seit dem zweiten Verhandlungstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Ermittler waren zunächst davon ausgegangen, dass der Angeklagte zur Tatzeit 19 Jahre alt und somit heranwachsend war. Zum Prozessauftakt jedoch hatte der Angeklagte erklärt, dass er zwei Jahre jünger sei, was aus Sicht des Gerichts nicht zu widerlegen ist. Das Urteil ist für diesen Freitag (5. Juli) angekündigt.

ai/dpa

Quelle!:

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »