Freitag, Mai 3, 2024
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Müssen beide Krisen bewältigen: Thunberg zu Corona und Klima-Bedrohung

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat angesichts der Corona-Pandemie auch die Klima-Krise als eine direkte Bedrohung bezeichnet. Allerdings ist in der derzeitigen Lage laut Thunberg ein Aufbruchswille zu erkennen – die Menschen werden aus dieser schwierigen Zeit gestärkt hervorgehen.

In einem Online-Gespräch, welches das schwedische Nobelpreismuseum anlässlich des Earth Day organisiert  hatte, diskutierte Thunberg rund eine Stunde mit dem Potsdamer Klimaforscher Johan Rockström über die Herausforderungen durch das Coronavirus.

„Der heutige Earth Day erinnert uns daran, dass das Klima und die Umwelt weiter in Not sind“, sagte sie. „Wir müssen in der Lage sein, mit beiden Krisen gleichzeitig zu hantieren.“

Rockström sagte, dass die Klima-Krise und die Pandemie zusammenhingen und Teil der großen globalen Krise seien.

„Die Corona-Krise kam nicht wie ein schwarzer Schwan. Wir haben vorhergesehen, dass so etwas passieren kann. Globale Erwärmung und die Vernichtung von Ökosystemen erhöhen die Risiken für Pandemien“, so der Klimaforscher. Er hoffe, dass man nach der Krise nicht wieder in die alte Welt zurückspringen werde.

Greta Thunberg stellte fest, dass es in der jetzigen Situation einen großen Willen gebe, das persönliche Leben zu ändern. Leider werde die Klima-Krise, anders als die aktuelle Corona-Krise, nicht als eine unmittelbare Bedrohung aufgefasst, bedauerte die 17-Jährige.

„Die Klima-Krise ist auch eine direkte Bedrohung, mit Folgen für uns und für Menschen in anderen Teilen der Welt“, so die Schwedin.

Rockström glaubt nicht, dass der Klimakampf durch den Virusausbruch einen Rückschlag erleidet, auch wenn Konferenzen und Demonstrationen abgesagt werden mussten. „Ich glaube, wenn wir diese Krise überwunden haben, sind wir gewappnet, die nächste Krise zu meistern.“ Thunberg stimmte zu: „Wir werden aus dieser Krise gestärkt hervorgehen.“

Greta freiwillig in Selbstisolation

Greta Thunberg war im Februar und Anfang März in verschiedene europäische Städte gereist und hatte unter anderem in Hamburg mit Zehntausenden Menschen für mehr Klimaschutz protestiert.

Nach ihrer Rückkehr nach Stockholm hatte sie sich in ihrer Wohnung selbst isoliert, da sie wegen verschiedener Symptome damit rechnete, sich mit dem neuartigen Virus angesteckt zu haben. Sie wurde aber nicht darauf getestet, weil in Schweden nur dann Corona-Tests durchgeführt werden, wenn die betroffene Person medizinische Behandlung benötigt. Mittlerweile hat sich die 17-Jährige wieder erholt.

mka/gs/dpa

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