Montag, April 29, 2024
StartPolitikEUNach Flüchtlingsschiff-Plan: EKD-Bischof Heinrich Bedford-Strohm erhält Morddrohungen

Nach Flüchtlingsschiff-Plan: EKD-Bischof Heinrich Bedford-Strohm erhält Morddrohungen

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat nach seiner Flüchtlingsschiff-Initiative Morddrohungen erhalten. Das gab der Bischof in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung „Augsburger Allgemeine“ bekannt.

Die EKD bestätigte im September ihre Pläne, für die Rettung von Migranten im Mittelmeer ein spezielles Bündnis aufbauen und dafür ein eigenes Schiff kaufen zu wollen. Nach dem Bekanntwerden dieser Pläne soll Bedford-Strohm Morddrohungen ausgesetzt gewesen sein.

„Vor allem im Zusammenhang mit meinem Engagement in der Seenotrettung von Flüchtlingen habe ich recht konkrete Drohungen erhalten“, zitiert das Blatt den Geistlichen.

Er nehme sie eigenen Angaben zufolge allerdings „nicht sehr ernst“. Sein Engagement habe „nichts mit politischem Aktivismus zu tun“, sondern mit dem „Kern christlichen Glaubens und Handelns“.

Bedford-Strohm betonte, dass bei der Seenotrettung von Migranten „sich etwas bewegt hat“, und erwähnte in diesem Zusammenhang den deutschen Bundesinnenminister Horst Seehofer und das Thema eines europäischen Verteilmechanismus.

„Ich unterstütze ihn sehr in seinem Vorhaben, dass er von anderen Ländern entsprechende Zusagen bekommt. Wir dürfen aber nicht tatenlos warten, bis sich Europa geeinigt hat, wir müssen jetzt handeln.“

Die Evangelische Kirche in Deutschland stehe für die Seenotrettung ein. Wenn das Handeln der Seenotretter kriminalisiert werde, „haben sie uns auf ihrer Seite“, so der Bischof.

„United4Rescue“-Bündnis

Die Pläne für das von der Kirche initiierte Aktionsbündnis „United4Rescue“ waren Anfang Dezember vorgestellt worden. Die Initiatoren hatten damals erklärt, dass die Seenotretter von Sea-Watch die Mission möglichst ab Frühjahr 2020 ausführen sollen. Laut früheren Angaben Bedford-Strohms ist geplant, Ende Januar ein Schiff aus dem Besitz des Landes Schleswig-Holstein zu kaufen. Man wisse aber noch nicht, wie das Bieterverfahren ausgehe. Es gebe aber einen Plan B, ein anderes Schiff zu besorgen.

mo/sb/dpa

Quelle!:

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »