Freitag, April 26, 2024
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Nach Russland-Kritik: Spahn will deutschen Corona-Impfstoff „so schnell wie noch nie in Geschichte“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schließt einen deutschen Impfstoff schon in den nächsten Monaten nicht aus. Zuvor hatte er den ersten russischen Impfstoff kritisiert.

„Eins stimmt mich optimistisch“, sagte Spahn  am Donnerstag auf eine entsprechende Frage im ZDF-Morgenmagazin. „Wir werden wahrscheinlich so schnell einen Impfstoff haben bei dem neuen Virus wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.“ Dabei hat der CDU-Politiker den ersten russischen Impfstoff indirekt angegriffen, der am Dienstag registriert wurde. „Es gibt viele verschiedene Ansätze, übrigens auch Ansätze mit sehr guter und transparenter Studienlage“, so Spahn weiter, „Das ist das Problem mit dem russischen Impfstoff, dass wir leider nicht so viele Daten haben, auch nicht sehr breite Studien.“ Andere Impfstoffkandidaten hätten das. 

„Und deswegen bin ich optimistisch, dass es in den nächsten Monaten – ich halte nichts davon, jetzt auch den Monat festzulegen, in den nächsten Monaten und es sicher auch im nächsten Jahr einen Impfstoff verfügbar geben kann.“ Wie oft er dann geimpft werden müsse, wie lange es zur Immunität führe, das könne man man jetzt noch nicht sagen. „Aber eins kann man sagen, die Menschheit dadurch, dass wir uns alle zusammengetan haben, Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, das öffentliche Leben und die Politik – wir werden wahrscheinlich so schnell einen Impfstoff haben wie noch nie zuvor“, bekräftigte Spahn zum Schluss. 

Spahn kritisiert russischen Impfstoff

Am Mittwoch hatte Spahn im Deutschlandfunk den russischen erstmal registrierten Impfstoff „Sputnik V“ kritisiert. Es gehe nicht darum, bei der Impfstoff-Entwicklung Erster zu sein, sagte er dabei. Viel wichtiger sei, wirklich sauber zu arbeiten. Schließlich seien von der Impfung möglicherweise „mehrere 100 Millionen Menschen, wenn nicht Milliarden“ betroffen, so der Bundesminister. Die russischen Behörden seien nicht sehr transparent vorgegangen, und es habe auch noch keine Phase-3-Studie mit einer breiten Erprobung am Menschen gegeben. „Das kann dann auch gefährlich sein, zu früh zu beginnen.“

Zuvor hatte Sputnik die Antworten auf die häufigsten Fragen zu Sputnik V zusammengefasst. Die letzte klinische Testphase des Impfstoffs soll laut dem Generaldirektor des Russischen Direktinvestitionsfonds Kirill Dmitrijew, das die Entwicklung des Impfstoffes mitfinanziert, am 12. August mit 2.000 Probanden haben. Laut dem Direktor des Entwicklers, des Nationalen Gamaleja-Zentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie, Alexander Ginzburg, wartet das Zentrum noch auf die Finanzierung dafür. 

In Deutschland werden die entsprechenden Impfstoffentwicklungen von BioNTech SE, Curevac und IDT Biologika durchgeführt.

lk/gs

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