Montag, April 29, 2024
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Nato hat Chance, in Besitz russischer Geheimtechnik zu gelangen

Das russische Aufklärungsschiff „Liman“ ist gestern nach einer Kollision mit dem Frachtschiff „Youzarsif“ im Schwarzen Meer, etwa 30 Kilometer vom Bosporus entfernt, untergegangen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag.

Das russische Verteidigungsministerium dementierte die Behauptungen westlicher Medien, mehrere Besatzungsmitglieder der „Liman“ würden vermisst. Das seien „neue Desinformationen, alle Besatzungsmitglieder des untergegangenen Schiffes sind am Leben und wohlauf“, so ein Sprecher der Militärbehörde.

Es gibt an dieser Havarie einen äußerst wichtigen Aspekt. An Bord der „Liman“ gab es etliche Anlagen, deren Technologien als „geheim“ eingestuft werden. Es besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass Nato-Vertreter versuchen werden, diese vom Meeresgrund zu heben. Russland wird natürlich versuchen, das zu verhindern. Zu diesem Zweck wurden in das Gebiet, wo der Unfall passierte, mehrere Kriegsschiffe geschickt. Eventuell könnte es also zu Spannungen zwischen Russland und seinen potenziellen Gegnern kommen.

Im September 1976 war der sowjetische Militärpilot Viktor Belenko vom Flugplatz Sokolowka im Fernen Osten am Steuer einer MiG-25 nach Japan geflüchtet. Doch dann stürzte er ab. Die Maschine wurde anschließend von japanischen und amerikanischen Experten auseinandergenommen. Später bekam Moskau das Flugzeug zwar zurück, musste aber die Freund-Feind-Erkennungssysteme auf seinen Kampfjets komplett austauschen.

Angesichts des damaligen Zwischenfalls hält der frühere Hauptstabschef der russischen Seestreitkräfte, Admiral Viktor Krawtschenko, der zwischen 1996 und 1998 Befehlshaber der Schwarzmeerflotte war, den Verlust der „Liman“ für beispiellos. „Es gab bereits Kollisionen, aber ich kann mich kaum daran erinnern, dass ein Kriegsschiff danach gesunken wäre“, betonte er. „Das ist unerhört.“Sollte die „Liman“ im türkischen Hoheitsgewässer untergegangen sein, müsste Russland den Bergungseinsatz mit Ankara absprechen, wobei die Türkei immerhin Nato-Mitglied ist, so der Admiral weiter. „Ob sie zustimmt, dass wir das Schiff bergen dürfen, ist schwer zu sagen.“

Allerdings ist das russische Schiff laut vorläufigen Informationen doch in internationalem Gewässer gesunken.

Beitragsbild: © Sputnik/ Anton Denissow

Quelle: Sputnik Deutschland

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