Samstag, Mai 4, 2024
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Nato-Manöver: Deutsche Soldaten mussten sich ihre Ausrüstung leihen

Es ist eine Demütigung der deutschen Soldaten: Für das aktuelle Nato-Manöver in Norwegen mussten sie sich ihre Ausrüstung kreuz und quer in der Republik zusammenleihen. Das hat jetzt der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) beklagt. Die Bundeswehr übt derzeit mit 8000 Soldaten, 4000 Fahrzeugen, 30 Leopard-2-Panzern, neun Flugzeugen und drei Schiffen in Norwegen mit den Bündnispartnern die Landesverteidigung.

Doch für das größte Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges war die Bundeswehr nur mangelhaft ausgestattet. Bartels sagte in der Bild am Sonntag: „Das Material, von den Schutzwesten bis zum Panzer, wurde wieder aus der ganzen Bundeswehr zusammengeliehen. Dann fehlt es natürlich für die Ausbildung in den Bataillonen zu Hause. Das nervt die Soldaten enorm.“

Statt in Wickeltische und Kindergärten hätte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Geld besser in die Ausrüstung investiert. Es herrscht Mangelwirtschaft an allen Ecken und Enden. Bartels meint, das Geld sei vorhanden, aber beim Beschaffungsmanagement stimme es nicht: „Ich hoffe, das war die letzte große Nato-Übung, bei der vorher das Bundeswehr-Manöver ,Hin- und Herleihen‘ befohlen werden musste.“

Kleinlaut musste ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber der Zeitung einräumen, dass die Bundeswehr kaputt gespart wurde: „Jahrzehnte des Sparens haben enorme Lücken hinterlassen. Der Wehrbeauftragte hat recht, dass der Grundbetrieb nicht leiden soll, wenn Topmaterial für die Nato und Einsätze gebraucht wird.“ Er gelobte Besserung. (WS)

@jouwatch

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