Samstag, Mai 4, 2024
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Russischer Botschafter in Wien sieht „unsaubere Spiele“ um „Sputnik V“

Moskau könnte noch im April eine Million Impfdosen seines Corona-Impfstoffes „Sputnik V“ in die Alpenrepublik liefern. Der Botschafter der Russischen Föderation in Österreich Dmitri Ljubinski hofft auf eine baldige Unterzeichnung eines Liefervertrags, spricht jedoch von „unsauberen Spielen“ um das Vakzin.„Wenn wir den Vertrag nächste Woche unterzeichnen, können wir bis Ende April erste Lieferungen durchführen. Bis Ende Juni können es eine Million Impfdosen sein“, sagte Ljubinski in einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“. Angesichts der Probleme mit der Zustellung anderer Vakzine sei Russland bereit, Österreich unter die Arme zu greifen.„Aber es gibt unsaubere Spiele rundherum“, zeigte sich der Botschafter besorgt. Es gehe auch um die Interessen riesiger Pharmakonzerne. „Es stehen Milliarden und noch einmal Milliarden auf dem Spiel.“Der Diplomat kritisierte, dass der Impfstoff „von Anfang an schlechtgemacht“ worden sei, bevor die Fachzeitschrift „Lancet“ ihre positive Analyse veröffentlicht habe.„Um die 60 Länder setzen „Sputnik V“ bereits ein. Jetzt heißt es plötzlich, die Produktion sei ungenügend. Dieser Lobbyismus greift überall. Er besagt, dass Sputnik nicht verwendet werden soll, weil der Impfstoff russisch ist. Aber die Menschen, auch in Österreich, durchschauen das. Zwei Drittel wären laut Umfragen bereit, sich damit impfen zu lassen“, betonte Ljubinski.

Österreichs Bundeskanzler Kurz hatte Ende März mitgeteilt, dass mit Russland über den Kauf von einer Million Dosen „ Sputnik V“ verhandelt werde. „Beim Impfstoff darf es keine geopolitischen Scheuklappen geben. Das Einzige was zählen darf ist, ob der Impfstoff wirksam und sicher ist, nicht woher er kommt“, sagte er.

Beziehungen mit EU auf Tiefpunkt

Ferner kritisierte der Botschafter den fehlenden Dialog zwischen Moskau und Brüssel. Der Dialog mit der EU liege am Boden. „Wir sind in einer Sackgasse. Es gibt auch keine Vision, wie und ob wir da wieder gemeinsam herausfinden.“

Immer wenn Russland über wichtige Themen mit der EU rede, würden zuerst Bedingungen gestellt, sagte der Botschafter. „Das ist keine Partnerschaft.“ Man schaffe immer ein neues Problemthema, sei es Nawalny oder die Krim. „Eine solche Frage gibt es für uns nicht.“Beide Seiten müssten die Karten auf den Tisch legen und auf Augenhöhe miteinander reden, führte der Diplomat aus. „Aber immer, wenn wir das vorschlagen, hören wir nur: Sanktionen, Sanktionen. Immer ist Russland an allem schuld – das ist Teil des täglichen Lebens, leider auch in den westlichen Medien.“

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