Dienstag, April 30, 2024
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Russland reagiert und weist US-Diplomaten die Tür

Sieben Monate nach der Ausweisung Dutzender russischer Diplomaten aus den USA verhängt Russland nun Gegensanktionen. Am Freitag forderte das Außenministerium in Moskau die USA auf, die Zahl ihrer Diplomaten in Russland bis zum 1. September entsprechend zu reduzieren. Zudem macht Moskau ein Erholungszentrum für US-Botschaftspersonal dicht.

„Wir schlagen der US-amerikanischen Seite vor, die zahlenmäßige Stärke des diplomatischen und technischen Personals der US-Botschaft in Moskau und der Generalkonsulate in Sankt Petersburg, Jekaterinburg und Wladiwostok in Übereinstimmung mit der zahlenmäßigen Stärke der russischen Diplomaten und technischen Mitarbeiter in den USA zu bringen“, erklärte das Außenministerium. Damit solle die gesamte Personalstärke der US-Botschaft und —Konsulate in Russland auf 455 sinken.Sollte die USA weitere russische Diplomaten ausweisen, werde Russland mit gleichwertigen Maßnahmen kontern, hieß es.

Darüber hinaus verwehrt Russland der US-Botschaft ab dem 1. August den Zugang zum Erholungszentrum Serebrjanny Bor und mehreren von US-amerikanischen Botschaftsmitarbeitern genutzten Lagerräumen in Moskau.

Kurz vor Jahreswechsel hatte das Team des damals scheidenden US-Präsidenten Barack Obama 35 russische Diplomaten als Agenten abgestempelt und des Landes verwiesen. Obama ließ zudem eine Freizeitanlage für russische Diplomaten in Maryland schließen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow schlug Präsident Wladimir Putin damals vor, als Reaktion ebenso vielen amerikanischen Diplomaten die Tür zu weisen. Doch Putin lehnte das überraschend ab.

Russland wolle sich jedoch „nicht auf das Niveau der Küchendiplomatie herabbegeben“, begründete er die Entscheidung. Auch lehnte Putin damals den Vorschlag ab, ein Erholungszentrum für US-Botschaftsangehörige in Moskau schließen zu lassen. Die Kinder der in Russland akkreditierten US-Diplomaten lud der russische Staatschef sogar zum Neujahrsfest in den Kreml ein.Doch am gestrigen Donnerstag verabschiedete der US-Senat neue Sanktionen gegen Russland. Diese treffen vor allem den Energiesektor und richten sich gegen alle Unternehmen, die sich an der Instandsetzung, der Modernisierung oder dem Ausbau russischer Exportpipelines beteiligen. Damit soll vor allem das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 von Russland nach Europa verhindert werden. Die neuen Strafmaßnahmen sind auch in Europa auf Widerstand gestoßen, weil sie europäische Unternehmen treffen und die Energieversorgung gefährden. Das Sanktionspaket muss noch von US-Präsident Donald Trump bestätigt werden.

Beitragsbild: © Sputnik/ Ilja Pitaljow

Quelle: Sputnik Deutschland

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