Dienstag, April 30, 2024
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Salvini verweigert eigener Küstenwache Anlandung mit Migranten

Italiens Regierung hat einem Schiff der italienischen Küstenwache mit Flüchtlingen an Bord verboten, in Lampedusa anzulegen, berichten am Freitag italienische Medien.

Das Schiff „Gregoretti“ näherte sich demzufolge der Insel Lampedusa an. An Bord befinden sich laut unterschiedlichen Berichten zwischen 135 und 140 Migranten. Sie wurden in der Nacht auf Donnerstag auf hoher See rund 50 Meilen von Malta entdeckt und von einem italienischen Fischerboot gerettet. Von Malta erhielt das Boot jedoch offenbar keine Erlaubnis zum Anlegen.

Anlandung erst nach Regelung der Migrantenverteilung

Die Regierung in Rom habe die EU-Kommission offiziell darum gebeten, die Verteilung der Migranten an Bord zu koordinieren, so Medien. Eine Verteilung aller 140 Einwanderer in Europa soll demnach offiziell bestätigt werden, erst dann würde die „Gregoretti“ in den Hafen einlaufen dürfen.

„Erteile keine Anlandungserlaubnis, bis keine konkrete Verpflichtung aus Europa kommt, alle sich an Bord des Schiffes befindenden Migranten aufzunehmen“, schrieb Italiens Vize-Premier und Innenminister Matteo Salvini auf Facebook.

🚫 Non darò nessun permesso allo sbarco finché dall’Europa non arriverà l’impegno concreto ad accogliere tutti gli immigrati a bordo della nave. Vediamo se alle parole seguiranno dei fatti. Io non mollo.

Gepostet von Matteo Salvini am Freitag, 26. Juli 2019

Eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte gegenüber Medien, dass der Antrag Italiens am Freitag eingegangen sei. Brüssel werde EU-Mitgliedstaaten kontaktieren.

EU-Verhandlungen zur Seenotrettung

Deutschland und Frankreich hatten vergangene Woche bei einem EU-Treffen in Helsinki versucht, eine gemeinsame Regelung zur Verteilung von Migranten auf den Weg zu bringen. Der französische Präsident, Emmanuel Macron, hatte gesagt, 14 EU-Staaten seien grundsätzlich bereit, den deutsch-französischen Vorschlag zu unterstützen.

Rom stellte sich allerdings bei den Verhandlungen um eine Lösung zur Verteilung von Bootsflüchtlingen quer. Die italienische Regierung wehrte sich gegen den Vorschlag, dass Boote mit geretteten Einwanderern in Italien oder Malta anlegen sollen und die Flüchtlinge dann in andere EU-Länder verteilt werden. Aus der Sicht von Rom sollten die Menschen auch in anderen Häfen – zum Beispiel in Frankreich – von Bord gehen.

mo/gs

Quelle!:

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