Sonntag, April 28, 2024
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Schneefall in Israel, Jordanien und Saudi-Arabien

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Ein heftiger Wintereinbruch hat große Teile des Nahen Ostens Frost und Schnee gebracht. Jerusalem wurde über Nacht

zum Wintermärchen. Bis zu 25 Zentimeter Schnee fielen in wenigen Stunden. Die Menschen waren durch frühe Warnung dieses Mal besser

vorbereitet als im Dezember 2013, als die Stadt vom Schnee völlig überrascht wurde und tagelang Chaos herrschte.

230 Schneepflüge und 400 Tonnen Salz sorgten dieses Mal für einigermaßen freie Straßen.

Der älteste lebende Jerusalemer hat sich noch nicht zu Wort gemeldet. Aber gewiss würde er sagen: „So viel Schnee habe ich hier noch nie erlebt“. Zwar gab es einige Schneestürme in der Heiligen Stadt in den vergangenen Jahren, aber dieses Mal haben die Meteorologen tatsächlich einen Volltreffer gelandet: Berge von Schnee haben Jerusalem weiß angemalt.

Erst nachdem wir die Satellitenschüssel vom Schnee befreit haben, konnten wir aus dem Fernsehen erfahren, dass kaum noch eine Straße im Lande befahrbar ist. Die Autobahnen hinauf ins verschneite Jerusalem sind nur noch mit Kettenfahrzeugen passierbar. Am Toten Meer ist die einzige Straße von Nord nach Süd wegen Überschwemmungen gesperrt. Und sogar bei Dimona und in Mitzpe Rimon, in der südlichen Wüste, können Kinder Schneemänner bauen, ein wahrlich ungewöhnlicher Anblick.

Auf unserer Terrasse haben wir auf dem großen Tisch eine 23 Zentimeter hohe weiße Haube gemessen. Dabei wohnen wir schon jenseits der Wasserscheide in der „Wüste“. In der Stadt oder in noch höher gelegenen Gebieten Jerusalems, über 900 Meter hoch über dem Meeresspiegel, dürfte der Schneesturm in der Nacht zum Freitag sogar noch mehr Schnee hinterlassen haben.

Während man in Deutschland Gewitter wohl eher nur im Sommer kennt, blitzt und kracht es gewaltig in den aus Sibirien kommenden Schneewolken, die über die Türkei und Zypern bis in den Libanon, nach Syrien, Israel und Jordanien gezogen sind. Bis Samstag soll der Spuk mit „Schnee auf Kamelhöckern“ – wie ein Reporter aus der Wüste im Süden berichtete – schon wieder vorüber zu sein.

Der Schnee hat auch einen Vorteil. Wenn man ihn wegschaufelt, ist es in Bodennähe gelb gefärbt. Das sind die Reste eines schweren Sandsturms, der vor etwa einer Woche von der Sahara kommend einen lebensgefährlichen gelben „Nebel“ über das Land legte. Die Sicht während dieses Sandsturms war so schlecht, dass zeitweilig die meisten Flugplätze im Lande gesperrt werden mussten. Mit dem tauenden Schnee wird dann hoffentlich auch der immer noch allgegenwärtige Sand weggespült werden.

Wer in einem festen Haus mit guter Zentralheizung lebt, kann sich zwar kaum vor die Haustür begeben. Undenkbar sind jedoch die Zustände in den Flüchtlingslagern im Libanon und im Norden Jordaniens, wo Hunderttausende Syrer in Zelten ausharren, ohne sich wärmen zu können.

Die al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt bot einen seltenen Anblick:

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Auch in Jordanien schneite es kräftig. In der Hauptstadt Amman türmte sich der Schnee, am Flughafen Marka International ging nichts mehr, und selbst im Norden Saudi-Arabiens wurde es noch gebietsweise weiß.

Ein heftiger Wintereinbruch hat auch in weiten Teilen Palästinas zu starken Schneefällen geführt. Wie hier im Libanon kam es vielerorts zu dichtem Schneegestöber, in höheren Lagen bildete sich eine stattliche Schneedecke. Selbst in mittleren Lagen des bis zu 3.000 Meter hohen Libanon-Gebirges türmen sich die Schneemassen ungewöhnlich hoch.

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Wie überall in der Welt genießen die Kinder das dort eher seltene Spektakel.

Quellen: dpa/israelnetz.com/wetteronline.de vom 22.02.2015

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