Freitag, April 19, 2024
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Schulz: Biden hat „Feeling für Europa“

Berlin – Der frühere SPD-Chef Martin Schulz erwartet vom künftigen US-Präsidenten Joe Biden eine „Rückkehr zu einer Politik der internationalen Zusammenarbeit“. Biden sei ein „außergewöhnlich zugewandter Mensch“, sagte Schulz dem „Spiegel“. Seine Zugewandtheit sei aber nicht gespielt.

„Er ist authentisch, und er ist an Menschen interessiert.“ Als EU-Parlamentspräsident hatte Schulz mit dem damaligen US-Vizepräsidenten das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP verhandelt. Unter den US-Politikern habe er Biden als einen empfunden, der verstehe, was europäische Politik ist: „Er hat ein Feeling für Europa.“

In seinem persönlichen Rückblick auf das Jahr 2020 sieht Schulz trotz des coronabedingten Leids auch positive Aspekte: „Eine breite Mehrheit der Leute hat erkannt, dass Solidarität ein Wert an sich ist.“ Die Pandemie habe das Bewusstsein verändert, etwa „dass du auch einen Staat brauchst, der dich schützen kann“. Dass man diesen Staat mit Personal und Geld ausstatten müsse und dass der Föderalismus oft sogar besser funktioniere als Zentralismus.

„Die Staatsverachtung, die wir lange registriert haben, hat einen Dämpfer bekommen“, so Schulz. Corona habe auch gezeigt, „dass wir Dinge neu denken können“. Man könne weniger Fliegen, weniger Autofahren, über Video miteinander reden und deshalb auf Geschäftsreisen verzichten.

Natürlich seien menschliche Begegnungen und Erlebnisse nicht zu ersetzen, so der SPD-Politiker. „Aber wir werden es anders, bewusster tun.“

(dts Nachrichtenagentur)

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