Auf einem auf Facebook verbreiteten Foto sieht man sechs Eritreer, die an der Wand einer Kirche stehen. Das Foto erhitzte die Gemüter, weil viele Leute vermuten, dass die Männer Muslime seien, die aus Verachtung an das Gotteshaus pinkeln …
„Sie stehen in einer Reihe an der Wand der Kirche von St. Gertrud am Harthof in München“, so fängt die berichtende „TZ“ ihren Artikel an. Genau zu erkennen ist es nicht, was die Männer da machen, aber zu vermuten.
Wie das Blatt schreibt, wurde das Foto von einem User auf der Seite „Zuerst denken – dann klicken“ geteilt.
Handelt es sich also bei dem Foto um einen Beweis für an eine Kirchenmauer pinkelnde Eritreer? Offenbar nicht!
Die Lösung!
Die Gemeinde St. Gertrud stellt auf ihrer Webseite klar, dass seit einigen Jahren einer der Räume der Kirche von Christen der eritreisch-orthodoxen Gemeinde genutzt werde.
Foto: Screenshot/Facebook
Jeden Sonntag würden diese eine Eucharistie (Danksagung) feiern.
In der Erklärung der Gemeinde heißt es: „Nach der Tradition der orthodoxen Christen in Eritrea und Äthiopien gehen die Gläubigen oft nicht in die Kirche hinein, sondern beten draußen vor der Kirche. Sie lehnen sich an die Wand des Gotteshauses und beten.“
Wer sich also darüber aufgeregt hat, hat sich über einen Umstand aufgeregt, der sicherlich aufregenswert gewesen wäre, wenn er denn so passiert wäre.
Der Fotograf dieses „heißen“ Fotos ist übrigens nicht bekannt.
(sm)
