Samstag, April 27, 2024
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Skandal um WDR-Kinderchor: Redakteursvertretung „fassungslos“ über Intendant Buhrow

Der Wirbel um das als Satire gemeinte „Umweltsau”-Video dauert selbst im Westdeutschen Rundfunk an. Zu dem Streit über den Umgang mit der Empörungswelle nach dem kontroversen Lied wird es am Dienstag eine Redaktionsversammlung geben, wie eine WDR-Sprecherin laut Medienberichten bestätigte.

Die Veranstaltung soll auf Initiative der Redakteursvertretung stattfinden. Daran soll unter anderem Intendant Tom Buhrow teilnehmen, der zuletzt in einem internen Schreiben von den Redakteuren heftig kritisiert wurde – weil er sich von dem skandalösen Auftritt distanziert hatte.

Zunächst hatte das Online-Magazin „Übermedien“ berichtet.

„Wir sind – wie sicher viele von Euch – fassungslos“, heißt es in dem Brief.

„Natürlich nicht über eine Satire, die Geschmackssache sein darf; nein, wir sind fassungslos, dass der Programmchef von WDR2 ein Video mit einem satirischen Kinderlied löschen lässt, und vor allem auch darüber, dass Intendant Tom Buhrow einem offenbar von Rechtsextremen orchestrierten Shitstorm so leicht nachgibt, sich vorschnell redaktionell distanziert und sich nicht nur persönlich entschuldigt, sondern dabei mehrfach öffentlich (u.a. live bei WDR2) Redakteurinnen und Redakteuren in den Rücken fällt, statt ihnen in Zeiten inszenierter Empörungswellen gegen den WDR und den ÖRR den Rücken zu stärken“, schrieben die Mitarbeiter und betonten zudem, es gehe um eine eklatante Verletzung der inneren Rundfunkfreiheit

„Verunglücktes Oma-Lied“

Die vom WDR-Kinderchor vorgetragene Textzeile „Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau” auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ hatte mehrfach für Entrüstung im Netz gesorgt.  Der Westdeutsche Rundfunk hatte das Video gelöscht, Intendant Buhrow entschuldigte sich daraufhin mit den Worten, das Ganze sei ein Fehler gewesen.

Nach der scharfen Kritik, vor rechten Kreisen eingeknickt zu sein, erklärte er gegenüber dem „Spiegel”-Magazin, der Sender habe die Mechanismen der rechten Mobilisierung erkannt, „aber wir konnten auch unterscheiden zwischen dem, was orchestriert ist, und dem, was echte Gefühlsäußerungen von ansonsten wohlmeinenden Hörern sind“.

jeg/mt

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