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Smartphone-Sucht: 15 Zahlen zur zwanghaften Abhängigkeit vom “Schlautelefon“

Am 8. Mai veröffentlichte Michael Snyder einen mehr als lesenswerten Beitrag über die heute weit verbreitete Sucht, ständig sein “Schlautelefon“ griffbereit zu haben. Die aufgezählten Punkte sind ein sehr guter Hinweis darauf, welche Ausmaße dieses Phänomen in den USA mittlerweile angenommen hat. Hierzulande würden bei entsprechenden Umfragen oder Beobachtungen sicherlich vergleichbare Zahlen herauskommen.

Auch wenn der gesundheitliche Aspekt der ständigen Abstrahlung verschiedenster Frequenzbereiche, der nur allzugerne in der Hosentasche getragenen Geräte, von Snyder hier nicht angesprochen wird, so sind doch allein die von ihm aufgezählten gesellschaftlichen Punkte allein bereits mehr als bedenkenswert.

»Papa, was ist denn das?«

»Mein Junge, das ist eine Telefonzelle. Als ich in Deinem Alter war, war das quasi sowas wie heute ein Handy.«

»…???«

Hier die Übersetzung des Beitrags von Michael Snyder, erstveröffentlicht auf The Most Important News am 8. Mai 2016:


Von Michael Snyder

michael snyder FBHatten Sie jemals ein Familientreffen, ein Treffen mit Freunden oder ein Geschäftstreffen, das von irgendeinem ruiniert wurde, weil er ständig auf sein Smartphone geschaut hat? Ich sehe das überall und es ist einer der Gründe, warum ich nicht besonders viel aus dem Haus gehe.

Es ist egal, wer um einen herum ist und egal, wie wichtig es vielleicht sein mag, was sie tun, viele Amerikaner fühlen einen tiefen innerlichen, dunklen Zwang, ständig ihre Smartphones zu checken. Wie Sie weiter unten sehen werden, überprüft der durchschnittliche Benutzer sein Telefon 35 Mal am Tag, aber natürlich gibt es auch Menschen, bei denen diese Zahl weit im dreistelligen Bereich liegt.

Handy-Sucht ist sehr real und deshalb gibt es sogar Entzugsprogramme für so etwas. Leider können wir nicht einfach das ganze Land in Entzug schicken und dieses Problem wird mit jedem weiteren Jahr immer schlimmer.

Ich möchte 15 Zahlen mit Ihnen teilen, welche aufzeigen, wie bescheuert unsere Besessenheit von unseren Smartphones geworden ist. Ich denke, Sie werden mir zustimmen, dass unsere Abhängigkeit von Handys vollkommen außer Kontrolle geraten ist:

1. Der durchschnittliche Smartphone-Benutzer checkt sein Telefon 35 Mal am Tag.

2. Ernstzunehmende Medien haben gerade eine neue Umfrage veröffentlicht, laut der 50 Prozent der amerikanischen Teenager zugeben, dass sie »süchtig« nach ihren Smartphones sind.

3. Fast 70 Prozent der Eltern und Teenager sagen, sie haben sich schon einmal über die Benutzung der Smartphones gestritten.

4. 77 Prozent aller Eltern sagen, dass »ihre Teenager manchmal, während der mit der Familie verbrachten Zeit, von ihren Telefonen oder Tablets abgelenkt sind«.

5. Obwohl es in fast jedem Staat illegal ist, geben 56 Prozent der Eltern zu, dass sie ihre Mobilgeräte während der Autofahrt checken.

6. 51 Prozent der Teenager geben zu, dass sie ihre Eltern dabei beobachtet haben, wie sie ihre Smartphones während der Fahrt gecheckt haben.

7. Eine andere Umfrage fand heraus, dass 75 Prozent aller Smartphone-Benutzer zugeben, dass sie mindestens einmal während der Fahrt geschrieben haben.

8. 70 Prozent der Smartphone-Benutzer überprüfen ihre Telefone »innerhalb der ersten Stunde nach dem Aufstehen«.

9. 56 Prozent der Smartphone-Benutzer überprüfen ihre Telefone »innerhalb der letzten Stunde bevor sie zu Bett gehen«.

10. 61 Prozent der Smartphone-Benutzer geben zu, dass sie »regelmäßig mit ihren empfangsbereiten Smartphones unter ihrem Kopfkissen oder neben ihrem Bett schlafen«.

11. 48 Prozent der Smartphone-Benutzer checken ihre Geräte am Wochenende.

12. 51 Prozent der Smartphone-Benutzer checken ihre Geräte ständig während des Urlaubs.

13. 44 Prozent der Smartphone-Benutzer geben zu, dass sie »erhebliche Beklemmung« empfinden würden, wenn das Telefon verloren ginge und sie es eine Woche lang nicht ersetzen könnten.

14. Eine Umfrage fand heraus, dass sich der durchschnittliche Handynutzer 3 Stunden und 8 Minuten am Tag mit dem Gerät beschäftigt.

15. Laut einer anderen Umfrage nutzt der durchschnittliche Handynutzer sein Gerät 3,6 Stunden am Tag.

Es ist egal, wie man diese Zahlen dreht, sie zeichnen ein sehr klares Bild einer Gesellschaft, welche einer absoluten Sucht nach diesen Geräten verfallen ist.

Leider wird dies von vielen nicht besonders ernst genommen. Betrachten Sie nur den folgenden Auszug aus einem CNN-Artikel. Die Autorin berichtet öffentlich von ihrer Besessenheit mit ihrem Smartphone, aber sie ist ganz offensichtlich nicht besonders besorgt darüber:

Wenn Sie mich fragen würden, ob ich süchtig nach meinem Smartphone bin oder es zu viel benutze, dann würde ich sagen: absolut nicht. Ich bin stolz darauf, dass ich meine Geräte (ich habe zwei davon!) nicht in meinem Schlafzimmer habe, wenn ich schlafe und dass sie außer Reichweite in der Küche liegen, wenn ich mit meinen Kindern zuhause bin. Aber jedesmal, wenn ich in die Küche gehe, erwische ich mich dabei, wie ich meine e-Mails und den Twitter-Feed checke.

Es ist ein fast gravitativer Sog zu meinem BlackBerry und meinem iPhone, selbst wenn ich genau weiß, dass die Chance, dass dort jetzt irgendwas ist, was ich in dem Moment sehen muss, gen Null geht. Ich fühle den selben Sog in der Minute, in der ich aufwache und meine Geräte zu überprüfen, ist eins der ersten Dinge die ich mache, sobald ich aufstehe.

Für mich war unsere Gesellschaft so viel besser dran, als wir noch Wählscheiben-Telefone hatten, die fest an der Wand hingen.

Heutzutage haben wir eine Generation von Menschen, die darauf trainiert wurden zu denken es sei in Ordnung, ihre Mobilgeräte herauszuholen und wo auch immer sie sind wie Zombies draufzustarren. Und besonders unter unserer jungen Bevölkerung finden sich viele, die anfangen sich körperlich unwohl zu fühlen, wenn sie einmal fünf Minuten mit jemandem reden müssen, ohne gleich ihre Handys zu checken.

Natürlich ist dies nur ein weiterer Hinweis darauf, wie “ich-bezogen“ unsere Gesellschaft geworden ist. Unsere Handys sind buchstäblich zu einer Erweiterung unserer selbst geworden und wir lieben es, in unsere eigenen kleinen Welten abzutauchen. Diese Liebesaffäre mit diesen Smartphones hat etwas tief narzisstisches an sich.

Ja, ich verstehe, dass Millionen von uns sie für die Arbeit benötigen und in vielerlei Hinsicht machen sie unser Leben auch erheblich komfortabler. Aber andererseits tragen sie auch in großem Maß zur Einsamkeit und Isolation bei, welche viele Amerikaner heutzutage empfinden.

Anstatt tiefe, bedeutungsvolle Beziehungen zu unseren Handys zu haben, sollten wir vielleicht einmal versuchen, tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen mit einander zu führen. Immerhin scheinen vorangegangene Generationen von Amerikanern auch bestens zurechtgekommen zu sein, ohne alle fünf Minuten ihre Smartphones zu überprüfen.

Quelle: Der Nachtwächter

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