Wenig Verständnis hat Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) für die Ablehnung des Sicherheitspaketes durch SPÖ-Klubobmann Andreas Schieders. „Nur nein zu sagen und jedes Angebot unsererseits zu Gesprächen abzulehnen, ist offen gestanden durchschaubar und angesichts der Entwicklungen in Europa auch bedenklich“, sagte Sobotka am Mittwoch in einer Aussendung.
Er könne mit Kritik umgehen, versicherte der Innenminister, nur müsse man ihm dann konkrete Alternativen auf den Tisch legen. „Wir sollten in einer Demokratie und vor allem bei Sicherheitsfragen zumindest miteinander reden können.“
Vorwürfe an Doskozil
Sobotka warf der SPÖ vor, seit Ende der Begutachtung mehrere Einladungen zu Gesprächen über das Sicherheitspaket abgelehnt zu haben. Seiner Auffassung nach richtet sich die Kritik Schieders auch gegen das Bundeskanzleramt und gegen Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ), weil das Sicherheitspaket gemeinsam in der Regierung ausgearbeitet worden sei. „Die Tatsache, dass ein polizeierprobter Verteidigungsminister auf die Notwendigkeit von raschen Maßnahmen hinweist, aber offenbar aus parteipolitischen Überlegungen heraus überstimmt wird, ist aus meiner Sicht ein deutlicher Hinweis auf den tatsächlichen Ablehnungsgrund“, so Sobotka.
Radikalisierungstendenzen
Der Innenminister bekräftigte, dass die aktuelle Sicherheitslage in Österreich sowie entsprechende Maßnahmen auch beim Nationalen Sicherheitsrat am Freitag thematisiert werden. Für Sobotka spielen dabei Radikalisierungstendenzen eine zentrale Rolle. „Wer glaubt, dass Österreich unter keinen Umständen ein Ziel von Anschlägen sein kann, irrt leider.“ Deshalb sind für ihn auch neue Instrumente der Ermittlungsarbeit notwendig. „Es geht nicht darum, Unmengen an Daten zu sammeln, sondern ausschließlich Terroristen und Schwerkriminelle im Falle eines konkreten Verdachts rasch aus dem Verkehr zu ziehen.“
Beitragsbild: APA
Quelle: http://info-direkt.eu/2017/08/30/spoe-ablehnung-von-sicherheitspaket-fuer-sobotka-bedenklich/
