Sonntag, April 28, 2024
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Staatsanwaltschaft prüft neue Vorwürfe gegen Peter Pilz

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den ehemaligen grünen Politiker und Liste Pilz-Gründer Peter Pilz gibt es laut der Wochenzeitung „Falter“ neue Verdachtsfälle. Es gebe weitere Frauen, die Pilz sexuelle Grenzüberschreitung vorwerfen. Pilz entschuldigte sich am Dienstagabend via Facebook bei den betroffenen Frauen.

Nachdem Pilz am Montag erklärt hatte, er habe „Frauen nie sexuell belästigt“, hat der „Falter“ noch andere Hinweise auf Übergriffe erhalten. Mehrere Frauen – eine Lokalpolitikerin, eine grüne Delegierte, eine Frau, die ihn als junge Aktivistin auf einer Party kennenlernte – behaupten demnach in Protokollen gegenüber der Wiener Stadtzeitung gegenteilige Erfahrungen. Die Frauen wären auch bereit, diese Vorwürfe vor Gericht zu bezeugen.

Vorwürfe aus verschiedenen Jahren

Die Vorwürfe stammten aus verschiedenen Jahren und stünden im Zusammenhang mit Pilz‘ politischer Funktion. Pilz soll Frauen gegen deren Willen zu küssen versucht und andere sexistische Handlungen gesetzt haben, schreibt der „Falter“. Zuvor hatte auch schon die Tageszeitung „Kurier“ von weiteren Vorfällen berichtet.

Politische Intrige?

Pilz wollte die neuen Vorwürfe gegenüber der Wochenzeitung nicht näher kommentieren und meinte nur: „Ich bin schon weg.“ Der Listengründer hatte am Montag seinen vorübergehenden Rückzug aus der Politik sowie den Verzicht auf sein Nationalratsmandat bekanntgegeben. Zugleich nährte er Spekulationen, die Vorwürfe könnten eine politische Intrige gegen ihn sein. Parteikollegen von Pilz plädieren deshalb für dessen Verbleib in der Politik. Zuvor wurde ihm im Fall einer ehemaligen Mitarbeiterin im grünen Parlamentsklub sowie einer Frau, die von Pilz beim Forum Alpbach belästigt worden sein soll, sexuelle Grenzüberschreitungen vorgeworfen.

Pilz entschuldigt sich

Am Dienstagabend entschuldigte sich Pilz auf Facebook bei den betroffenen Frauen. „Es lag nie in meiner Absicht, Frauen durch mein Verhalten zu kränken und zu verletzen. Aber es kommt dabei nur auf eines an: wie das, was ich tue, verstanden wird“, schrieb Pilz unter dem Titel „Meine Entschuldigung“.

„Deshalb möchte ich mich hiermit in aller Form öffentlich bei allen Frauen entschuldigen, die ich durch mein Verhalten gekränkt und verletzt habe. Es geht nicht um mich, es geht um sie“, so der ehemalige grüne Abgeordnete und Gründer der Liste Pilz. Zugleich kündigte Pilz an, dass er sich „für einige Zeit“ zurückziehen und „nicht erreichbar“ sein werde, danach aber in die Politik zurückkehren will.

Kein Rückzug aus der Politik

„Ich brauche Abstand und werde mit meiner Frau das Geschehene in aller Ruhe aufarbeiten. Und dann werde ich unsere Wählerinnen und Wähler wieder um ihr Vertrauen für meine Arbeit bitten, weil ich eines nicht vorhabe: mich aus der Politik zurückzuziehen. Viele erwarten zurecht, dass ich aus meinen privaten Fehlern lerne. Aber ebenso viele erwarten, dass ich zu meinen politischen Versprechen stehe: die beste Kontrolle im neuen Parlament zu schaffen und mit einer erfolgreichen Opposition den Grundstein für eine neue Mehrheit gegen Schwarz-Blau zu legen.“

Die Liste Pilz sei im Nationalrat durch „acht hervorragende Frauen und Männer“ vertreten. „Diese acht werde ich jetzt von außen unterstützen, mit all meiner Kraft, mit meinem Wissen und meiner Erfahrung“, so der Listengründer

Prüfung durch Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft Wien prüft unterdessen, ob in der Causa ein Anfangsverdacht einer strafbaren Handlung gegeben ist. Was genau geprüft wird, konnte StA-Sprecherin Nina Bussek der APA am Dienstag noch nicht sagen: Man untersuche einmal, ob überhaupt in irgendeine Richtung der Verdacht auf Begehung einer strafbaren Handlung gegeben sei.

Beitragsbild: APA

Quelle: http://info-direkt.eu/2017/11/08/neue-vorwuerfe-gegen-peter-pilz/

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