Sonntag, Mai 5, 2024
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Studie zeigt: Deutschland Schlusslicht bei Höhe des Kurzarbeitergelds

Bei der Höhe des gesetzlich gezahlten Kurzarbeitergeldes ist Deutschland Schlusslicht unter den europäischen Staaten mit vergleichbaren Regelungen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) hervorgeht.

Während in Deutschland die Beschäftigten lediglich 60 oder in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts bekommen, erhält man demnach in vielen anderen europäischen Ländern ein höheres Kurzarbeitergeld von 80 bis zu 100 Prozent.

Die Forscher des zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gehörenden Instituts plädieren in diesem Zusammenhang für eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes im Land.

Von den 15 europäischen Ländern, die im Rahmen der Untersuchung berücksichtigt wurden, zahlen vier Staaten, also Irland, Dänemark, die Niederlande und Norwegen, ein Kurzarbeitergeld, das bis zu 100 Prozent des Lohnausfalls kompensiert.

In Frankreich, Schweden, Österreich, Großbritannien, Italien und der Schweiz beläuft sich das Kurzarbeitergeld auf 80 Prozent oder mehr. In Spanien, Belgien und Frankreich wird der Lohnausfall zu 70 Prozent ausgeglichen. In der Regel gehen großzügigere Leistungen laut der Studie allerdings mit einer kürzeren Bezugsdauer einher.

Forscher fordern Aufstockung

Angesichts dieser Vergleichszahlen drängen die Wirtschaftsforscher auf eine Anhebung des Kurzarbeitsgeldes auch in Deutschland auf mindestens 80 Prozent – mit einer Aufstockung auf bis zu 90 Prozent für Beschäftigte im Niedriglohnsektor. Denn es sei absehbar, dass das Kurzarbeitergeld während der Corona-Krise sehr häufig von Beschäftigten aus dem Dienstleistungssektor mit geringem Einkommen in Anspruch genommen werde. Ohne die vorgeschlagene Aufstockung müssten viele von ihnen voraussichtlich zusätzlich Hartz IV-Leistungen beantragen, so die Wissenschaftler.

ak/mt/dpa

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