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Syrien-Krieg ist ein Konjunkturprogramm für Rüstungskonzerne

US-Army Rangers, Januar 2014 // Symbolfoto // CC BY 2.0 by Spc. Steven Hitchcock

Der Syrien-Krieg mit all seinen Facetten ist eine Tragödie. Doch eine westliche Branche ist der große Gewinner dieses Krieges: Die Rüstungsindustrie. Private und staatliche Waffenkäufe explodieren.Durch die verbreitete Angst vor demFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) „Islamischen Staat“ (IS) ist in den USA ein regelrechter Waffen-Kaufrausch ausgebrochen. Die Händler verzeichnen landesweit steigende Verkaufszahlen. „Den Leuten

ist bewusst, dass sie sich schützen müssen“, sagte der Waffenladen-Besitzer Ray Peters zu Reuters. „Alle berichten über wachsende Zahlen, jedes Geschäft, jeder Verkäufer, jeder Verteiler.“Doch auch in der Schweiz, wo ebenfalls eine liberalere Waffengesetzgebung in Kraft ist, boomen die Waffengeschäfte. „20min.ch“ berichtet: „Daniel Wyss, Präsident des Schweizerischen Büchsenmacherverbands (SBV), erklärt sich das neue Interesse mit der allgemeinen Unsicherheit, die seines Erachtens ‚von Terroranschlägen und der Flüchtlingswelle‘ herrührt.“

 
Die größten Rüstungskonzerne, 2012 // Quelle: Tagesschau

 

Die größten Rüstungskonzerne, 2012 // Quelle: Tagesschau

Aber den Hauptgewinn fahren die Rüstungskonzerne derzeit mit neuen staatlichen Aufträgen ein. Inzwischen haben Militärjets der USA mehr als 20.000 Lenkgeschosse und Bomben in Syrien und Irak abgeworfen. Das ist soviel, dass es bereits Stimmen gibt, die davon sprechen, dass die enorme Nachfrage an derart teurer Munition nicht mehr bedient werden kann. Air-Force-Sekretärin Deborah Lee James konstatierte in einer Mitteilung:

„Unser Geschäft ist das Töten von Terroristen, und das Geschäft läuft gut. Wir müssen unsere Munitionslager wieder auffüllen. Es braucht Jahre, bis einmal bestellte Waffen vom Fließband rollen.“

Der US-Kongress hat bereits für die von Drohnen verwendeten Hellfire-Lenkgeschosse für 2015 zusätzliche 400 Millionen Dollar bewilligt. Mit diesem Geld werden 4000 Flugkörper gekauft werden.

Doch dies sind nur einige Beispiele. Auch die Bundeswehr wird neue Anschaffungen tätigen, um den Syrien-Einsatz ausführen zu können. Und auch der britische und französische Einsatz kostet Munition und teilweise auch Ersatz an Geräten.

Wie die bekannte Enthüllungsplattform „The Intercept“ vor einer Woche herausfand, sprach Bruce Tanner, der Vizechef von Lockeed Martin, auf einer Konferenz von Credit Suisse von „indirekten Gewinnen“ durch den Syrien-Krieg. Er würde einen „Auftrieb durch die Dynamik dieses Umfelds und unsere Produkte in diesem Theater“ beobachten. Auch der Präsident des Fahrzeugherstellers Oshkosh und Tom Kennedy, CEO von Raytheon. Beide konstatierten einen „signifikanten Aufwärtstrend für Verteidigungslösungen in mehreren Ländern des Nahen Ostens“.

 

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet: „An der Wall Street reagierten die Aktienkurse von amerikanischen Rüstungskonzernen wie Raytheon oder Lockheed Martin mit deutlichen Gewinnen auf die Anschläge von Paris und die Verschärfung der Angriffe gegen die dafür verantwortliche Terrororganisation IS in Syrien. Das Branchenbarometer Dow Jones U.S. Defense Index ist in den vergangenen fünf Tagen um rund 2 Prozent gestiegen – deutlich stärker als der Marktdurchschnitt.“

Entwicklung des Dow Jones U.S. Defense Index seit 2010, Quelle: comdirect

 

Entwicklung des Dow Jones U.S. Defense Index seit 2011, Quelle: comdirect

 

Verteiler: Neopresse

Die Profiteure dieser Entwicklung, die durch Lobbyismus auf die Politik einwirken, bezeichnet man in der Forschung gemeinhin als „miitärisch-industrieller Komplex“. Popularität erlangte der Begriff durch den US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, der in seiner Abschiedsrede vom 17. Januar 1961 ausdrücklich vor den Verflechtungen und Einflüssen des militärisch-industriellen Komplexes in den USA warnte. Eisenhower, der selbst einst Generalstabschef der Armee war, sah wie Mills den militärisch-industriellen Komplex als eine Gefahr für die demokratischen Institutionen und die Demokratie an. Durch die Einwirkung dieses Komplexes auf Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft könne die politische Führung veranlasst werden, Konflikte eher militärisch als politisch lösen zu wollen und damit als verlängerter Arm der Lobby der Rüstungsindustrie agieren. In der Bundesrepublik Deutschland ist der Begriff militärisch-industrieller Komplex im Zusammenhang mit der Starfighter-Affäre unter Verteidigungsminister Strauß verwendet worden.

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