Mittwoch, Mai 1, 2024
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Syrien: USA dementieren Bericht über Luftangriff auf IS-Chemiewaffenlager

Die USA dementieren einen Bericht aus Syrien, wonach das US-Militär ein Chemiewaffenlager der Terrormiliz Islamischer Staat bombardiert haben soll. Es handle sich um eine Falschnachricht.

Die USA haben die Angaben des syrischen Militärs dementiert, einen Anschlag auf ein Giftgaslager der Terrormiliz Islamischer Staat ausgeführt zu haben. Bei einem US-Angriff seien Hunderte Menschen getötet worden, hieß es gestern aus Syrien. (Siehe: Syrien: US-Koalition bombardiert Chemiewaffenlager des Islamischen Staat – auch Zivilisten unter den Opfern)

Der Vorfall bestätige, dass Terrororganisationen wie der IS oder die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front Chemiewaffen besäßen, erklärte die syrische Armee.

Der Sprecher des US-Militärs in Bagdad, John Dorrian, twitterte hingegen, dass es sich bei den Angaben um eine gezielte Falschinformation handle.

Russland schickt Drohnen in die Region

Russland habe nun Drohnen in das Gebiet geschickt um die Situation zu analysieren. Bislang habe das russische Verteidigungsministerium jedoch keine Informationen, die Berichte über den Tod von Menschen bestätigen. Zudem gebe es bislang keine Hinweise über das Ausmaß der Zerstörung durch einen Angriff der US-geführten Koalition, sagte der Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow zur „Tass“.

„USA unterstützen Terroristen“

Unterdessen machte der syrische Staatschef Baschar al-Assad den USA Vorwürfe die Terroristen in Syrien zu unterstützen. In seinem ersten Interview nach dem US-Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis vor einer Woche sagte Assad mit Blick auf den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff: „Das ist für uns zu hundert Prozent konstruiert.“ Der Westen und die USA seien „Komplizen der Terroristen“, fügte er mit Blick auf seine bewaffneten Gegner in Syrien hinzu.

Den Vorwurf westlicher Länder, dass die syrische Luftwaffe den Chemiewaffenangriff auf Chan Scheichun geflogen habe, wies er klar zurück: „Wir haben keine Chemiewaffen. (…) Vor mehreren Jahren, 2013, haben wir auf unser gesamtes Arsenal verzichtet.“ Selbst wenn Damaskus solche Chemiewaffen noch hätte, hätte es diese nie eingesetzt.

Die USA hatten vor einer Woche als Vergeltung für den mutmaßlichen Giftgasangriff in Chan Scheichun mit dutzenden Toten einen syrischen Luftwaffenstützpunkt angegriffen. Zu den bisherigen Friedensverhandlungen zu Syrien sagte er, dass Washington nicht ernsthaft an einer politischen Lösung interessiert sei.

„Die USA meinen es nicht ernst in ihrem Bemühen um eine politische Lösung“, so Assad. „Sie wollen den politischen Prozess nutzen, um die Terroristen zu schützen.“

Der Staatschef machte auch deutlich, dass er nur einer „unabhängigen“ externen Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs zustimmen werde. „Wir können eine Untersuchung nur erlauben, wenn sie unabhängig ist“, sagte er. Unparteiische Länder müssten Teil einer solchen Untersuchung sein, um sicherzustellen, dass diese nicht für politische Zwecke genutzt werde.

Beitragsbild: SAMEER AL-DOUMY/AFP/Getty Images

Quelle: (so/afp)

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