Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat bei einem Truppenbesuch in der Provinz Idlib den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert und ihm Diebstahl syrischen Bodens vorgeworfen. Das berichtet die staatliche syrische Agentur Sana am Dienstag.
Bei einem Truppenbesuch in der Provinz Idlib äußerte Präsident Assad Kritik an seinem Amtskollegen Erdogan und bezeichnete ihn als „Dieb“. Laut Assad hat dieser in Syrien Fabriken, Getreide und Öl entwendet und jetzt stiehlt er auch syrischen Boden.
Der syrische Staatschef bezog sich unter anderem auf den Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien, ohne explizit die Kurden zu nennen: „Wir haben euch gesagt: Wettet nicht auf das Ausland, sondern auf die Armee, das Volk und das Heimatland.“ Niemand habe auf ihn gehört, heißt es weiter. Jetzt hätten die Türken innerhalb weniger Tage große Gebiete besetzt, so wie es die Amerikaner geplant hätten.
Bilder des syrischen Präsidialamtes zeigten Assad in dem Ort Al-Hubait an der Seite von Offizieren. Es war der erste Besuch Assads in dieser Region seit Beginn des Bürgerkriegs im März 2011.
Türkische Offensive in Nordsyrien
Ankara hatte Anfang des Monats eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. An diesem Dienstagabend läuft eine fünftägige Waffenruhe aus. Möglich war der türkische Angriff, weil die USA zuvor ihre Truppen aus der Region zurückgezogen hatten. Diese hatten die syrischen Kurden im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt.
Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens steht größtenteils unter Kontrolle von Rebellen. Regierungstruppen konnten jedoch in diesem Sommer wichtige Geländegewinne im Süden der Region erzielen.
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